Wowereit will ICEs

Regierender Bürgermeister und FDP fordern Anbindung des künftigen Großflughafens BBI ans Fernnetz der Bahn

Der Streit Berlins mit der Deutschen Bahn über deren Verkehrskonzept für die Hauptstadt wird heftiger. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will die Weigerung des Unternehmens, den geplanten Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld an den Fernverkehr anzubinden, nicht hinnehmen. Der Bahnhof am BBI werde nicht nur für Regionalzüge, sondern auch für ICEs gebaut, sagte Wowereit gestern. Dies sei im Planfeststellungsbeschluss vorgesehen und eine Rechtfertigung für die Dimension des Bahnhofs.

Die Bahn habe es offenbar auf die Hauptstadt abgesehen, sagte FDP-Verkehrsexperte Klaus-Peter von Lüdeke und erinnerte an die ebenfalls geplante Abkopplung des Bahnhofs Zoo vom Fernverkehr. Aus diesem Gund sollten die Länder Berlin und Brandenburg beim Bund auf eine Kürzung der Finanzhilfen an die Bahn hinwirken.

Dagegen wies IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder Äußerungen des SPD-Verkehrsexperten Christian Gaebler zurück, der Mehdorn „Berlinfeindlichkeit“ vorgeworfen hatte. Dies sei eine „Unverschämtheit“, sagte Eder. Mit 19.400 Beschäftigten sei die Bahn der größte private Arbeitgeber Berlins. Außerdem stelle sie hunderte Ausbildungsplätze bereit und habe in den vergangenen Jahren schon mehr als 10 Milliarden Euro in der Stadt investiert. DDP