die anderen über erwartbare distanz und wahrscheinliche einigkeit :
Die NZZ am Sonntag zur neuen Distanz des früheren US-Außenministers Colin Powell zu seiner Rechtfertigung der Kriegsgründe gegen den Irak vor den UN: Es sei „furchtbar“, dass er damals Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen vorgelegt habe, die sich später als falsch erwiesen hätten. Dass Powell das Interview als Gelegenheit begriff, seine Handlungen mit Blick auf die Geschichtsbücher ins richtige Licht zu rücken, kann bei diesem stets imagebewussten General nicht erstaunen. Dass er es gerade jetzt tat, ist eine Folge des Hurrikans „Katrina“. Dieser hat in den USA die Schleusen der Kritik am Präsidenten weit geöffnet, selbst im konservativen Lager.
Die französische Le Monde über eine mögliche große Koalition in Deutschland: Angela Merkel dürfte die Wahl gewinnen, doch im Fall einer zu schwachen Mehrheit wäre sie zu einer gemeinsamen Regierung mit der SPD gezwungen. Sicher ist in jedem Fall, dass die neue Regierung in Berlin mit Entschlossenheit das Ziel anstrebt, das beide großen Parteien verfolgen: die Wiederherstellung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit. Rechts und links sind die Programme ähnlich und besagen letztendlich, dass Deutschland zu teuer ist. Die Arbeitskosten müssen gesenkt, die Lebensarbeitszeit verlängert werden, und überall wo es geht, werden Zulieferer eingeschaltet.