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Archiv-Artikel

Einblick (111)

Vesta Mauch, Galeristin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Vesta Mauch: Besonders interessant finde ich die Arbeit von Adrian Nabi, der die Ausstellung „Backjumps“ im Kunstraum Kreuzberg im Bethanien organisiert hat. Hier werden aktuelle Weiterentwicklungen und interdisziplinäre Schnittstellen von Street-Art, Aerosol-Kultur und HipHop präsentiert. Ziel ist es, einem breitem Publikum und der jungen Szene zu zeigen, in welchen zeitgenössischen Verzweigungen und Variationen Street-Art international gedacht, gelebt und weiterentwickelt wird. Sie gestalten Brandwandfassaden in Berlin und ermöglichen den Besuchern, Galerien, Institutionen und Stadtlandschaften neu zu erkunden. Jenseits der Kriminalisierungen und der aktuellen Gesetzesverschärfungen werden selten die kulturellen, gesellschaftlichen und künstlerischen Dimensionen und Entwicklungen von Street-Art reflektiert. Mit vielen Künstlern meiner Galerie, wie beispielsweise Zevs, arbeite ich dabei mit einem ähnlichen Ansatz.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen?

Ich finde gerade zwei Klubs super: Berghain mit Panorama Bar in Friedrichshain, der innen aufregend architektonisch eingerichtet ist und mit den Klub- oder Playhouse-Nächten eine kunterbunte Mischung aus DJs, Live- und Gesangsmixturen bietet. Der Sternradio-Club am Alexanderplatz ist ein kleiner, intimer, cooler Club, der Partys von Kennern für Kenner bietet, die oft mit ausgefallenen Line-ups glänzen und immer Partystimmung pur bieten.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?

Das Magazin ist die französische Vogue. Das Buch „Der Prophet“ von Khalil Gibran, in dem der Prophet Almustafa über das Leben, über die Liebe, über die Arbeit, über den Tod und vieles andere mehr spricht. Ich schlage öfters irgendeine Seite auf, denn dieses Buch muss nicht von vorne nach hinten gelesen werden. Ich kann einfach mittendrin bei einem Thema einsteigen, welches mich gerade berührt, und ich finde dort Antworten. Die Texte sind poetischer Natur und nicht immer wird die Botschaft gleich klar, so lohnt es sich, die einzelnen Passagen wieder und wieder zu lesen, denn ich entdecke immer wieder Neues.

Welcher Gegenstand des Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude?

Früh morgens aufstehen, die Laufschuhe anziehen und joggen. Herrlich, es befreit meinen Geist und meinen Körper vom Arbeitsstress oder den Kopfschmerzen nach einer langen Klubnacht …