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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Die Kulturstiftung des Bundes in Halle hat gestern ihr neues Bürogebäude bezogen. Nach über zweijähriger Bauzeit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Haus am Franckeplatz offiziell eröffnet. Erstmals werden damit alle Mitarbeiter unter einem Dach arbeiten können. An der Finanzierung des Hauses ist der Bund mit 3,5 Millionen Euro beteiligt. Die Kulturstiftung des Bundes gilt als eine der größten Einrichtungen dieser Art in Europa. Seit ihrer Gründung vor rund zehn Jahren hat sie nach eigenen Angaben etwa 2.000 deutsche und internationale Projekte mit insgesamt 260 Millionen Euro gefördert.

Das Duisburger Lehmbruck-Museum prüft den Verkauf einer Skulptur von Alberto Giacometti aus seinem Bestand, um mit dem Erlös ein anderes Werk des Schweizer Bildhauers zu erwerben. Bereits seit drei Jahren liege dem Museum das Angebot vor, zu einem seiner Spitzenwerke „Frau auf dem Wagen“ das zeitgleich entstandene Atelierbild aus Privatbesitz zu erwerben, sagte Museumssprecher Florian Blaschke am Dienstag. Auf der anderen Seite gebe es einen Kaufinteressenten für Giacomettis „Bein“. „Auf keinen Fall“ dürften mit dem Erlös Finanzlöcher gestopft oder die Sanierung des Hauses bezahlt werden, betonte er. Mit dem Geld dürfe allenfalls ein anderes Kunstwerk gekauft oder das Stiftungskapital aufgestockt werden. „Wir würden nichts leichtfertig aus der Sammlung weggeben“, sagte Blaschke. Die Finanzlage des Museums ist angespannt.

Die wohl berühmtesten Deckenfresken der Welt, von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle gemalt, werden 500 Jahre alt – und sind wegen der Millionen Besucher und Schadstoffe in Gefahr. Nicht zuletzt die Körperwärme und der Atem der 20.000 oder auch mehr Besucher täglich setzen neben Staub dem Weltkulturerbe im Vatikan zu. Der Direktor der Vatikanischen Museen schlägt wegen des heiklen Zustandes der Sixtinischen Kapelle vor dem Geburtstag der Fresken Alarm. Entweder werde bald eine neue Filteranlage in der Kapelle eingebaut oder aber die Zahl der Besucher müsse begrenzt werden, fordert Antonio Paolucci. Fünf Millionen Rom-Besucher strömen jährlich in die Sixtinische Kapelle. Jeder Tourist in der Ewigen Stadt will den berühmten Ort sehen, an dem die Päpste gewählt werden und wo der große Michelangelo sein Meisterwerk hinterließ. Er schuf für Papst Julius II. in vier Jahren (bis 1512) zunächst die Deckenfresken, später das monumentale „Jüngste Gericht“.