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Archiv-Artikel

Ein letztes Mal groß

ÜBERGANG Mit dem „Kita-Brückenjahr“ bieten 450 Kitas ein Konkurrenzprogramm zur Vorschule an

Von KAJ

Das gibt es nur in Hamburg. Die Eltern aller Fünfjährigen können wählen, ob ihre Kinder in die Vorschule gehen oder in der Kita bleiben. Der Trend ging jahrelang zur Vorschule. Um die Eltern zu überzeugen, dass auch die Kitas gut auf die Schule vorbereiten, entwickelten die Kita-Trägerverbände im Herbst 2011 mit dem Kita-Brückenjahr verbindliche Eckpunkte und Qualitätskriterien.

„Die Bilanz ist positiv“, sagte gestern Martin Peters vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Rund 450 Kitas hätten sich zum Brückenjahr verpflichtet. Auch der Abwärtstrend sei gestoppt. Derzeit besuchen 7.982 Kinder eine Vorschule, das sind rund 60 Prozent, die übrigen blieben in ihrer Kita. Für die Kitas spreche, dass die Kinder dort mehr Räume haben und das letzte Mal, bevor sie in die Schule kommen, „die Großen“ sind, so Peters. In der Vorschule seien alle gleich alt und in einer Konkurrenzsituation.

Viele Kitas hätten schon gute Vorschularbeit gemacht, sagt Franziska Larra von der städtischen Kita-Vereinigung. Jetzt hat man Vorgaben aufgestellt und sich verpflichtet, diese auch umzusetzen. Die Kinder lernten Zahlen, Mengen und Formen kennen, übten, etwas zu erzählen und lernten erste Buchstaben und Worte kennen. Wichtig sei aber auch die Motorik, die musische Bildung und die soziale Kompetenz. Jede Kita kann bei den Verbänden Material beziehen.

Die Kitas dokumentieren die Entwicklung der Kinder und nutzen dafür jetzt auch den Bogen, den bisher die Schulen bei der Vorstellung der Viereinhalbjährigen ausfüllten. Man sehe den Übergang zur Schule als gemeinsame Aufgabe, so Larra. „Jetzt wird mehr vom Kind her entschieden, was richtig ist.“

Ein Argument für die Vorschule ist aus Elternsicht, dass ihr Besuch dort auch die Chance auf einen späteren Platz an einer speziell gewünschten Schule verbessert, sollte diese zu viele Anmeldungen haben. Das nennen die Kita-Träger „ein Ärgernis“. Um viele Eltern vom Brückenjahr zu überzeugen, laden Kitas am 2. November zum Tag der offenen Tür ein. KAJ