LeserInnenbriefe
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Die Sprache der Bilder

betr.: „Jetzt kommt der Wisch-Mob“, taz.nord vom 10. 7. 17

„Doch die Polizei weise die Distanzierung zurück und nenne die Flora-Vertreter ‚geistige Brandstifter‘.“ Diese Polizei braucht ‚Feinde‘ und hier haben sie genau das erhalten, was sie sich sehnlichst wünschen: eine Vorlage, um noch mehr gepanzerte Fahrzeuge zu kaufen, nach noch mehr Personal zu rufen und vor allem beim Verfassungsschutz das Linksextremismus-Referat aufzustocken, obwohl in Hamburg seit etlichen Jahren keine wirklichen Morde, Bomben oder Raubüberfälle aus der linken Szene verzeichnet wurden. Die Hauptsache ist offenbar, dass man einen Vorwand hat. Dass diese ‚Randalierer‘ offenbar gar nicht von hier kamen, sondern aus dem Ausland anreisten, eventuell mit der wirklich politischen linken Szene gar nicht zusammen hängen, wen interessiert das überhaupt noch, wenn man die Bilder für sich sprechen lassen kann.

ANDREAS_2020, taz.de

Eine nüchterne Analyse ist nötig

betr.: „Jetzt kommt der Wisch-Mob“, taz.nord vom 10. 7. 17

Ich bin mal gespannt ob es eine nüchterne, neutrale Analyse gibt. Das wäre jetzt verdammt wichtig. Sowohl für die Planer des G20 als auch für die linken Projekte, welchen der Krawall nun zugeschrieben wird. FRIEDRICHH, taz.de

Die Kraft der Liebe

betr.: „Jetzt kommt der Wisch-Mob“, taz.nord vom 10. 7. 17

Ich bin stolz auf Hamburg. Als ich 20 war, habe ich auch Grafittis gesprüht, aber mit konstruktiven Botschaften. Ich weiß es noch. Wenn dann aber Vermummte kamen mit Mollis, wurden die umarmt und ihnen die Flaschen weggenommen, notfalls auch festgehalten, bis sie sich beruhigt hatten, während man ihnen erklärte, wie viel Schaden das anrichten kann und wie es der Sache schadet. Kam zwar nie im Fernsehen, war aber unsere politische Arbeit damals. Wir waren eben Hippies. -J-, taz.de

Der Staat sollte sich noch um vieles mehr kümmern

betr.: „Exoten brauchen einen Führerschein“, taz.nord vom 10. 7. 17

„Zudem sollen Menschen, die sich für den Kauf eines Reptils interessieren, zukünftig beweisen müssen, dass sie sich mit dessen Haltung auseinandergesetzt haben.“ Es ist eigentlich erstaunlich, dass man für Schwangerschaften und Kinderhaltung immer noch keine Fähigkeitsbescheinigung vom Amt benötigt, leben doch Kinder oft viel länger als Reptilien und haben im großen und ganzen auch noch deutlich komplexere Ansprüche an Haltung, Fütterung und Ausbildung. Der Staat sollte sich auch darum noch kümmern, offenbar gibt es ja mehr als ausreichend freie Kapazitäten. TURBOPORTER, taz.de

Den Druck rausnehmen

betr.: „Druck rausnehmen in Eppendorf“, taz.nord vom 29. 6. 17

Liebe Frau Seddig, ich finde immer toll, was Sie schreiben, nur diesmal haben Sie total danebengehauen. Schülerinnen und Schüler zur Ordnung zu rufen und zu zügeln beim Thema Kleidung, nimmt nicht den Druck raus, sondern erhöht den Druck. Sie erreichen z.B. mit dem Verbot von Hotpants das Gegenteil von dem, was Sie eigentlich erreichen wollen. So können Sie die Sexualität auf jeden Fall nicht „abstellen“ –Sie verkomplizieren nur alles. Ich bin absolut dafür, dass Schülerinnen und Schüler auch nackt zur Schule gehen können sollten, wenn sie das wollen. Das würde wirklich den Druck rausnehmen.

MARTIN SUNDER, taz.de