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Archiv-Artikel

Neugeborenes: obdachlos in Hamburg

WOHNUNGSNOT Eine Mutter mit einem vier Tage alten Baby bekommt in Hamburg keine Notunterkunft, berichtet der NDR. Die zuständige Behörde sieht sich am Wochenende offenbar außerstande, zu helfen

Von WIE
Vier Stunden warteten die Eltern mit dem Neugeborenen in der Kälte

Ein obdachloses Paar hat in Hamburg keinen Wohnraum für sein neu geborenes Baby bekommen. Das berichtete das „Hamburg Journal“ des NDR am Samstag. Danach telefonierte der Sozialarbeiter bei der Tagesaufenthaltsstätte der Diakonie, bei dem das Paar vorstellig geworden war, mehrmals mit der zuständigen „Fachstelle für Wohnungsnotfälle“, konnte aber nichts erreichen: Die Fachstelle habe ihm mitgeteilt, dass es weder eine Wohnung noch eine Notunterkunft für die drei habe, berichtete er in dem NDR-Beitrag.

Zwar hat Hamburg seit November ein „Winternotprogramm“ aufgelegt, Motto: „In Hamburg muss niemand auf der Straße schlafen“, aber Babys sind dort nicht vorgesehen. „Für Mütter mit Kindern ist die Fachstelle für Wohnungsnotfälle zuständig“, sagt eine Mitarbeiterin der für das Notprogramm zuständigen Übernachtungsstelle.

Die Einrichtung der Diakonie, an die sich das Paar mit dem vier Tage alten Baby gewendet hatte, ist für alleinstehende Männer zuständig. Man habe zwar „Netzwerkkontakte“, die man aktivieren könne, „aber wenn die ausgenutzt sind, sind wir mit unseren Möglichkeiten am Ende“, sagt der frustrierte Sozialarbeiter der Diakonie in dem NDR-Beitrag.

In dem Film ist zu sehen, wie die Familie schließlich loszieht, um bei einem Freund zu übernachten – der allerdings anders als versprochen nicht zuhause ist. Vier Stunden warten sie in der Kälte vor der Haustür, bis sie schließlich in die Wohnung kommen. Dort übernachten sie in der Ecke, in der normalerweise der Hund des Freundes schläft.

Die zuständigen Behörden waren bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. WIE