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Archiv-Artikel

ARNE SUTER, DENTALLABOR-MANAGER UND MUSIKER Der Kulturveranstalter

Von PS
Arne Suter, 40

■ trat 2002 ins Unternehmen seiner Frau ein. Derzeit bereitet er sich auf den Abschluss als Handelsfachwirt vor. Foto: privat

Da sitzt er doch tatsächlich im Dentallabor und hat in Wirklichkeit Musik studiert. Klassisches Schlagwerk, genau genommen; davor stand allerdings eine kaufmännische Ausbildung. Jetzt ist Arne Suter Verwaltungsleiter des gleichnamigen Dentallabors in Bremervörde und hat gerade den Preis „Kulturkontakte 2009“ bekommen. Denn Suter hat das Bremervörder Kulturfest initiiert – in einer Stadt mit magerem kulturellen Angebot. Das fanden die Einheimischen, sagt Suter, und das fand er selbst.

Vor zehn Jahren ist er mit seiner Frau, einer Zahntechnikermeisterin, die das Unternehmen erbte, von Hannover nach Bremervörde gezogen. „Und da das hier dauerhaft unser Lebensmittelpunkt werden würde, habe ich überlegt, was ich in puncto Kultur tun könnte. Denn auf städtisches Engagement zu warten, schien mir nicht sinnvoll.“

Einen Kultur- und Heimatverein gab es zum Beispiel schon: einen Dachverband für viele kleine Initiativen. Auch das Festival „Kunst an der Oste“ fand er vor. Da hat Suter gleich als musikalischer Berater ausgeholfen. „So bin ich in die Szene hineingewachsen“, sagt er. 2008 hat er dann das erste Bremervörder Kulturfest organisiert: eine Präsentation des Kultur- und Heimatvereins, angereichert um Jazzkonzert und Kunstausstellung. Es liege ihm, Menschen zusammen zu bringen, sagt der eher zurückhaltend wirkende Suter. „Ich mag es, Strategien und Konzepte zu ersinnen.“ Das vertrage sich durchaus mit seiner Liebe zur Musik. „Da sind zwei Seelen in meiner Brust.“

Natürlich hoffe er dabei auf einen Imagegewinn für die Firma. „Aber ich engagiere mich vor allem aus Leidenschaft“, sagt Suter, der in mehreren Jazz-Ensembles Schlagzeug spielt. Das Kulturfestival, sagt er, „hat bei den Zuschauern den Hunger nach mehr geweckt“. Noch wochenlang sei er deswegen angesprochen worden. Inzwischen organisiert er allmonatlich ein „Hör-Mahl“ mit Kleinkunst in einem Weinkeller. Und das nächste Kulturfest soll 2010 steigen.

Dass solches Engagement kostet, ist ihm klar: „Ich bin dankbar, weil sich die Räder unseres Unternehmens drehen und ich die Freiheit habe, mich so zu engagieren.“ PS