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Griff in den Topf

Die A 281 reicht bis zum Leibnizplatz: zumindest, was die Finanzierung von dessen Millionen-Umbau angeht

Bremen taz ■ Bis Mai 2007 soll der Leibnizplatz grüner werden. Zusätzliche Bäume werden ihn optisch mit den Neustadtsanlagen verknüpfen. Die heute getrennt angeordneten Straßenbahn-Haltestellen sollen zu einem Umsteigeplatz zusammengefasst werden, an dem vier Bahnen gleichzeitig halten können. Autofahrende dürfen dann direkt vom Buntentorsteinweg links in die Friedrich-Ebert-Straße abbiegen. Die Fahrbahnen werden erneuert. RadfahrerInnen sollen künftig auf breiteren Wegen in beide Richtungen fahren dürfen.

Diese Schönheitsoperation hat ihren Preis: 7,8 Millionen Euro. Allein die Gleisarbeiten der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) werden 3,1 Millionen Euro verschlingen. Die Stadt übernimmt davon eine Million. Die weiteren Straßenbauarbeiten kosten sie nochmals gut zwei Millionen Euro – Geld, das eigentlich nicht da ist.

Um die Summe aufzutreiben, musste das Bauressort daher um die Ecke denken. Ganze 450.000 Euro zahlt die Stadt nun selbst – aus einem Etat für Begleitmaßnahmen zum Neubau der Neustadt-Autobahn A 281 hinten am Flughafen. „Der Leibnizplatz liegt im Einzugsbereich der Bundesautobahn“, erklärt Ressort-Sprecher Holger Bruns. Weshalb ein Teil der Mittel für ihren Bau nun verwendet werden solle, um diese „überdimensionale, schlecht gestaltete Verkehrsfläche“ zu erneuern.

Die verbleibenden anderthalb Millionen Euro bezahlt der Bund. „Weil die Straßenbahn-Haltestellen im Bereich Leibnizplatz umgelegt werden, verbessern wir den Öffentlichen Personen-Nahverkehr“, sagt Bruns. Und dafür stellt der Bund den Ländern jährlich eine bestimmte Summe zur Verfügung.

BSAG und hanseWasser beteuern darüber hinaus, dass die Schienen und die Kanalrohre sowieso demnächst hätten erneuert werden müssen. Bis das Facelifting beendet ist, müssen die BremerInnen wohl des öfteren mit Teil- und Vollsperrungen rechnen. MS

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