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Archiv-Artikel

MENSCH DER WOCHE

ERWIN HUBER (CSU), 59, noch Chef der Bayerischen Staatskanzlei, hat sich völlig überraschend und, wie man hört, nicht zur Freude seines Chefs als Nachfolger für Edmund Stoiber im Amt des Ministerpräsidenten von Bayern ins Gespräch gebracht. Das selbstredend nur vorerst, insgeheim plant Huber die Erringung des CSU-Vorsitzes und mithin der Weltherrschaft. Man kann über den Niederbayern Huber sagen, was man will (und da gäbe es sicherlich viel Böses), aber eines wäre mit seinem Aufstieg zum Landesvater gewiss: Endlich gäbe es wieder mehr zu lachen im deutschen Fernsehen. Schon heute gibt es Menschen, die eilig ihren Bekanntenkreis vor das Fernsehgerät telefonieren, wenn, schaut hin, „der Erwin spricht!“ Es ist zum Tränenlachen, jedes Mal wieder eine rechte Gaudi und zurzeit noch viel zu selten. Insofern schade eigentlich, dass Huber es aller Wahrscheinlichkeit nach doch nicht auf den Ministerpräsidentensessel schaffen wird, weil die CSU-Landtagsfraktion, wie man hört, doch lieber Günther Beckstein (CSU) den Vorzug geben will. Mit anderen Worten: Huber will zwar unbedingt was werden, hat aber leider dafür keine Mehrheit. Und das macht ihn für uns immerhin schon mal zum SCHRÖDER DER WOCHE.