Verpasst?
: Abgeschminkt!

„Venus und Apoll“, seit Mo. täglich 20.15 Uhr, Arte

Bonbonhaft sind die Farben und wie Stanniolpapier soll auch die Erotik im Pariser Schönheitssalon „Venus und Apoll“ knistern. Mit seiner ersten eigenen koproduzierten Serie versucht der deutsch-französische Kulturkanal, vor allem übers Kokette dem Genre Telenovela Neues abzugewinnen. Aber wie das Genre bleiben auch die vier weiblichen Hauptfiguren Behauptung. Hier wird nichts erzählt, sondern nur gezeigt. Ein lustvolles Stöhnen beim Epilieren ist manchmal auch schon der narrative Höhepunkt einer Folge. Dabei ist der Mikrokosmos eines Schönheitssalons ein wunderbarer Ort, um weibliche Wünsche und Lüste zu verhandeln – das hat Tonie Marshall in ihrem Film „Schöne Venus“ bewiesen. Leider trifft die auf 25 Folgen angelegte Serie, die Marshall mitentwickelt hat, nicht den sehnsuchtsvollen Ton des Films. Stattdessen müssen sich die drei Kosmetikerinnen um Chefin Ingrid eher slapstickhaft mit den Bedürfnissen ihrer Kunden und ihren eigenen herumschlagen. Das sieht besser aus als jede Soap, hat aber nicht deren dramaturgischen Drive. Es plätschert in Pastell. HPI