Tausende demonstrieren für Mitschülerinnen

BLEIBERECHT In Hamburg gehen SchülerInnen gegen die Abschiebung ihrer Freundinnen auf die Straße

Mehr als 1.000 SchülerInnen haben am Montag für ein Bleiberecht von Gabriela Cruz und ihren drei Töchtern Fabiola, 18, Andrea, 13, und Maria, elf, in der Hamburger Innenstadt demonstriert. Lautstark mit Parolen wie „Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht für alle“ zogen sie begleitet von einer Samba-Trommelgruppe vom Hauptbahnhof zum Sitz der Härtefall-Kommission der hamburgischen Bürgerschaft am Rathaus. Zuvor hatten Delegationen der Klassen dort für die drei Mädchen eine Bleiberechts-Petition übergeben.

Aufgerufen zu dem Protest „des zivilen Ungehorsams während der Schulzeit“ hatten die Elternräte der Max-Brauer-Schule in Hamburg-Altona sowie der Stadtteilschule Hamburg-Winterhude, um den Schulleitungen juristisch den Rücken frei zu halten. Einige LehrerInnen, die bei dem Protest anwesend waren, hatten „Wandertage“ angemeldet.

Der Familie Cruz aus Honduras droht die Abschiebung. Zum 18. Geburtstag von Fabiola, die an der Max-Brauer-Schule vor dem Abitur steht wollte die Mutter ihren illegalen Status aufgeben. Die papierlose 37-jährige Gabriela Cruz, die seit mindestens 2006 in Hamburg lebte, hatte in der Ausländerbehörde eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt und eine Ausweisung kassiert.

Falls Gabriela und Fabiola Cruz abgeschoben werden, müssen auch Andrea und Maria, die bei den Pfadfindern fest integriert sind, das Land verlassen. Die Härtefall-Kommission will am Donnerstag eine Entscheidung über die Zukunft der Familie treffen.  KVA