Protest gegen Diakonie

Friedehorst-Mitarbeiter demonstrieren heute gegen Leiharbeitsfirma und Einkommensverluste bis zu 30 Prozent. Ver.di: Friedehorst begeht Tarifflucht

Bremen epd ■ Die Gewerkschaft ver.di hat zu einer Demonstration gegen die Leiharbeitsfirma „parat“ der diakonischen „Stiftung Friedehorst“ aufgerufen. Anlass der Aktion an diesem Sonnabend sei die neue Praxis von Friedehorst, befristet Beschäftigte nur noch bei „parat“ einzustellen, sagte gestern Gewerkschaftssekretär Uwe Schmid. Ein Anschlussvertrag bei der Leiharbeitsfirma könne Einkommensverluste von bis zu 30 Prozent für die gleiche Tätigkeit bedeuten. Damit würden die geltenden Arbeitsvertrags-Richtlinien bewusst umgangen.

Die Demonstration soll um 10 Uhr am Bahnhof Vegesack starten und mit einer Kundgebung auf dem Sedanplatz enden. ver.di hatte Friedehorst erst kürzlich im Zusammenhang mit „parat“ Tarifflucht vorgeworfen.

Friedehorst-Vorsteher Georg-Hinrich Hammer verteidigte die „parat“-Gründung. Das Unternehmen stehe unter erheblichem Kostendruck und müsse zwischen Entlassungen und niedrigeren Tariflöhnen wählen. Zudem zahle „parat“ den mit ver.di vereinbarten Tarif für Zeitarbeitsfirmen. Friedehorst ist nach eigenen Angaben das größte diakonische Unternehmen in Bremen: 1.300 Beschäftigte sorgen in Pflege, Betreuung und Rehabilitation für 2.500 Menschen.