: „Am liebsten geklatscht“
GALA Werder beim 6 : 0 in Freiburg in Meister-Form
Ginge es nach den 3.000 Werderfans, die nach Freiburg gereist waren, wäre die Saison bereits gelaufen: „Deutscher Meister“, so behaupteten sie in beachtlicher Dezibelzahl, „wird nur der SVW.“ Auch im Verein scheint man sich schon tief in die Augen geschaut zu haben. Hugo Almeida mit: „Natürlich wollen wir Meister werden“, oder Manager Klaus Allofs mit: „Wäre schön, nach dem 34. Spieltag auf dem ersten Platz zu stehen“, wirkten in den Freiburger Katakomben für Werder-Verhältnisse jedenfalls fast schon nassforsch. Werder spielt genau den Fußball, der den Verantwortlichen vorschwebt.
Auch neutrale Augenzeugen hatten zuvor eine Bremer Mannschaft gesehen, die sich immer wieder mit atemberaubenden Kombinationen in den Strafraum der Freiburger wuselte und schließlich wie im Dezember 2004 ein 6 : 0 herausspielte. Vor allem über die linke Seite der Bremer rollten die Angriffe 90 Minuten lang ungebremst auf das Tor der Freiburger zu, die anfangs noch recht flott mitgespielt hatten. Nach dem Führungstreffer durch Hugo Almeida (33.) traf Marko Marin per Freistoß (55.), ehe Almeida einen Konter so abschloss, wie man das im Training übt (57.). Kurz darauf fuhr Özil, der später noch einen Elfer herausholen sollte (Naldo/73.), geradezu lustvoll durch die Freiburger Hintermannschaft und schloss zum 0 : 4 ab. Den gnädigen Endpunkt der Bremer Angriffsfreude setzte Markus Rosenberg (82.). Marin und Özil, im Zusammenspiel mit Aaron Hunt die Taktgeber im Bremer Allegro-Fußball, überragten dabei nicht zum ersten Mal. „Wenn ich nicht Trainer des SC Freiburg wäre“, meinte Robin Dutt, „hätte ich laut Beifall geklatscht.“CHRISTOPH RUF