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Archiv-Artikel

IN ALLER KÜRZE

Erste Schweinegrippe-Tote

Die Gesundheitsbehörde vermeldet den ersten Schweinegrippe-Todesfall im Land Bremen. Am Sonntag sei eine 31-Jährige tot in ihrer Bremerhavener Wohnung gefunden, teilte die Behörde gestern mit. Nach den Obduktionsergebnissen sei sie an einer schweren Lungenentzündung – ausgelöst vom H1N1-Virus – gestorben. Die Frau soll keine Vorerkrankungen gehabt haben, sei jedoch „deutlich übergewichtig“ gewesen, so Behördensprecherin Petra Kodré. Anfang vergangener Woche sei sie mit Grippe-Beschwerden beim Arzt gewesen, antivirale Medikamente wie Tamiflu habe sie dort nicht bekommen. „Es gibt keine Garantie dafür, dass antivirale Medikamente hätten helfen und den unglücklichen Verlauf verhindern können“, so Kodré. Sie riet dazu, bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands erneut einen Arzt aufzusuchen. Ab kommender Wocher könnten sich alle BremerInnen impfen lassen.

Janssen ausgezeichnet

Für seinen lebenslangen Einsatz für den Umweltschutz ist gestern der 86-jährige Gerold Janssen mit dem Bremer Bürgerpreis ausgezeichnet worden. Der von der Sparkasse ausgelobte und mit 10.000 Euro dotierte Preis will „herausragende Arbeit im Bereich des Ehrenamts würdigen“. Janssen, der wegen seines Engagement für das Hollerland bekannt wurde, erhielt als Erstplatzierter 4.000 Euro.

Kirche will mehr ausgeben

Soziale Projekte wie Initiativen für Hartz IV-EmpfängerInnen, Jugendliche und Obdachlose will die Bremische Evangelische Kirche mit einem „kleinen Konjunkturprogramm“ unterstützen. Heute und morgen berät das Parlament der Bremer Kirchen bei seiner Herbstsynode seinen Haushalt für 2010. Die Kirchen wollen zehn Prozent mehr als im aktuellen Haushalt ausgeben und damit die sozialen Projekte sowie Mehrausgaben für Personal und Gemeindearbeit finanzieren. Der Etat liegt bei knapp 78 Millionen Euro.

Böhrnsen gegen Seehofer

„Pure Polemik“ hat Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen im Deutschlandradio Kultur Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) vorgeworfen. Der hatte am Montag den „Nehmerländern“ im Länderfinanzausgleich vorgeworfen, die Mittel für Dinge zu verwenden, die Bayern sich nicht leiste, wie etwa ein gebührenfreies Studium. Es sei falsch, mit dem Finger auf „irgendein Politikfeld“ zu zeigen und zu sagen, die leisten sich mehr, so Böhrnsen. Bayern habe fast 26 Jahre lang Gelder aus dem Länderfinanzausgleich erhalten, Bremen viele Jahre eingezahlt.

Mehr Hochschulautonomie

Die Bremer Wissenschaftssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) fordert die Studierenden dazu auf, Einfluss auf das Hochschulreformgesetz zu nehmen, dessen Entwurf gestern vom Senat verabschiedet wurde. Der Senat sei offen für Vorschläge, um die „überbordenden Auswirkungen des Bologna-Prozesses“ über gesetzliche Vorgaben – etwa zur Anzahl von Prüfungen – abzumildern. Dieses Angebot zog die Senatorin wieder zurück, indem sie betonte, nicht in die Hochschulautonomie eingreifen zu wollen. Diese soll mit dem neuen Gesetz gestärkt werden. Dazu gehört, dass die Hochschulen allein darüber entscheiden dürfen, wie viel Geld und Mitarbeiter sie ProfessorInnen bieten, um sie an sich zu binden. (taz, epd, ap)