: Käßmann weiter für Kirchenfusion
FUSION Trotz der Absage der kleineren Kirchen hält Bischöfin Käßmann am Zusammenschluss fest
Trotz der Absage der kleineren Kirchen hält Hannovers Bischöfin Margot Käßmann am Zusammenschluss der fünf evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen fest. Ohne Zwang lasse sich in den nächsten Jahren sicher ein Weg zur Schaffung einer gemeinsamen Kirche finden, sagte Käßmann während der Herbsttagung der Kirchensynode am Donnerstag in Hannover. Die als Vorstufe einer Fusion seit 1971 betriebene Konföderation der fünf Kirchen lasse sich wegen der schrumpfenden Kirchenfinanzen nicht weiter aufrechterhalten. Bis 2030 rechnet die Kirche mit einem Drittel weniger Mitgliedern und nur noch halb so viel Geld wie jetzt.
Vor einem halben Jahr war der Plan zu einer Kirchenfusion in Niedersachsen gescheitert, auch weil die kleineren Kirchen um den Verlust ihrer regionalen Identität fürchten und keine Vereinnahmung durch die größere Kirche in Hannover wollen. Käßmann sagte, es gehe nicht um einen Anschluss der anderen an die hannoversche Kirche. Es müssten Gespräche auf Augenhöhe gesucht werden, die ein Unbeteiligter moderieren müsse. Es gebe auch aus anderen Kirchen Signale, dass nach einem Modell für eine gemeinsame Kirche gesucht werde.
Die hannoversche Landeskirche muss unterdessen sparen. Als Folge der Wirtschaftskrise brechen die Kirchensteuereinnahmen ein, 2009 alleine um 24 Millionen Euro. Sparanstrengungen bescheren der Kirche 2010 zwar voraussichtlich einen ausgeglichenen Haushalt, bis 2016 jedoch wird derzeit mit einem Defizit kalkuliert. (dpa)