: Gaspreise steigen
EnBW erhöht Gaspreis zum 1. November um 10 Prozent. Landeskartellämter kündigen „penible“ Prüfungen an
BERLIN rtr/ap ■ Die Gaspreise steigen weiter: Der viertgrößte deutsche Energieversorger EnBW will seine Gaspreise am 1. November um 10 Prozent anheben. Damit sollen die gestiegenen Einkaufskosten gedeckt werden: „Die Preisanpassung wird den Gewinn nicht erhöhen“, teilte der Konzern gestern mit. Weitere Preiserhöhungen im ersten Quartal 2006 seien nicht ausgeschlossen.
EnBW versorgt rund 230.000 Kunden im Raum Stuttgart mit Gas. Der Gaspreis wird je Kilowattstunde um 0,58 Cent einschließlich Steuern steigen. Für eine Familie bedeutet dies monatliche Mehrkosten von durchschnittlich 6,72 Euro.
Die angekündigte Gaspreiserhöhung hat das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium alarmiert, das gleichzeitig auch Kartellbehörde ist: Man werde „penibel prüfen“, ob die Erhöhung gerechtfertigt sei. Auch die Landeskartellbehörde Rheinland-Pfalz kündigte neue Prüfungen bei den Gasversorgern an. Man habe alle Gasunternehmen aufgefordert, ihre Preise zum Stichtag 1. November mitzuteilen.
EnBW-Konkurrenten erwägen nun, ihre Gaspreise ebenfalls zu erhöhen. So hatte ein RWE-Energy-Sprecher bereits am Wochenende erklärt, dass die regionalen Gesellschaften des Unternehmens laufend überprüfen, ob sie ihre Preise anpassen. Allerdings gebe es „derzeit keinerlei Beschlüsse über Zeitpunkt und Umfang von Preiserhöhungen in unseren Unternehmen“. Bei Eon Hanse sollen die Preise bis Jahresende „definitiv stabil“ bleiben. Weniger deutlich sind die Aussichten für nächstes Jahr: Es hieß nur, es gebe noch keine Entscheidung über eine mögliche Preissteigerung.