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Archiv-Artikel

Mediziner suchen Prionen

DÜSSELDORF dpa ■ Knapp 20 Jahre nach der Entdeckung des Rinderwahnsinns geben die ursächlichen Prionen den Wissenschaftlern immer noch viele Rätsel auf. Mit den Prionen sei eine gänzlich neue Klasse von Erregern gefunden worden, die sich von allen bekannten Krankheitserregern – also Pilzen, Parasiten, Bakterien oder Viren unterscheide, sagte der Entdecker des BSE-Erregers, Stanley Prusiner, gestern in Düsseldorf. Auf der weltweit größten Konferenz der Prionenforscher „Prion 2005“ beraten bis Freitag rund 800 Wissenschaftler die neuesten Forschungsergebnisse. Prionen sind infektiöse Eiweiße, die schwammartige Gehirnveränderungen auslösen, unter anderem den Rinderwahnsinn BSE und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) beim Menschen. Für die Entdeckung der Erreger hatte Prusiner 1997 den Medizin-Nobelpreis erhalten. Im Bereich der Forschung gebe es bedeutende Defizite, bemängelte der US-Amerikaner. Noch immer sind alle Prionenkrankheiten unheilbar. Zu dieser Gruppe gehören außer BSE und CJD des Menschen auch die Traberkrankheit der Schafe, sowie schwammartige Gehirnveränderungen bei Hirschen, Nerzen und Katzen. „Dieser Wissenschaftszweig wird bedauernswert unzureichend finanziert.“