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KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen

Es gibt Nashörner, die finden kämpfen doof und wollen sich lieber mit Kunst beschäftigen. „Das musikalische Nashorn“ in der gleichnamigen Ballade von Peter Hacks will sogar am liebsten Musik machen. Als es entdeckt, dass es auf seinem Horn blasen kann, bläst es allabendlich, „voll Schmelz und ohne Härte, die allerliebsten Hornkonzerte“. Allerdings nur, wenn keine Löwen angreifen. Dann muss sich verteidigt werden und es ist keine Zeit für Musik. Der Berliner Komponist Ralf Hoyer hat die Ballade vertont. Am Sonntag wird sie um 12 Uhr beim rbb-kulturradio-Kinderkonzert „Bulliger Bläser“ im Haus des Rundfunks aufgeführt. Neben Hörnern kommen auch ein Tenor und Musiker des Deutschen Symphonie Orchesters zum Zuge. Aber auch der Einsatz der jungen Zuhörerinnen ab sechs Jahren ist gefragt: Sie stellen die trampelnde Löwenherde und sind angehalten, Melodien auf dem Kamm mitzublasen. Deshalb: Kamm und Butterbrotpapier nicht vergessen! Wer noch die Orchester-Instrumente ausprobieren will, kommt bereits um 10. 30 Uhr in den großen Sendesaal (Karten: Kinder 4 €, Erwachsene 10 €, Telefon: 20 29 87 11).

Die in Klang und Auftritt etwas filigranere Trompete erklingt am Sonntag um 15 Uhr beim Konzert „Trompetissimo“ in der Urania. Der Solist Traugott Forschner mitsamt seinen Trompeten und das Kammerorchester Unter den Linden laden Familien und ihre Kinder dazu ein, mit ihnen gemeinsam eine musikalische Reise vom Balkan bis nach Brasilien zu unternehmen. Bei Stücken von Komponisten wie Georg Friedrich Händel oder George Gershwin wird gelacht, gestaunt und mitgemacht. Und am Ende ist eine große Überraschung angekündigt. Vielleicht der Auftritt eines musikalischen Nashorns? (Kartentelefon: 2 18 90 91, Tickets 8,70 € bis 14,20 €).

Bevor die US-amerikanische Fotografin Lee Miller und Muse von Man Ray 1942 Kriegskorrespondentin für die britische Vogue wurde und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schockierende Fotoreportagen mit Doku-Charakter veröffentlichte, war sie zu Beginn der 30er Jahre erst Fotomodell und später auch Modefotografin. Dabei lichtete sie nicht nur die oberflächliche Schönheit ab, sondern inszenierte ihre Modelle stets mit Geist und Witz. Bei der Ausstellung „Lee Miller – Fotografien“ sind derzeit im Martin-Gropius-Bau Fotografien aus allen Schaffensperioden zu sehen. Am Sonntag können Familien mit Kindern ab sechs Jahren von 13 bis 15 Uhr dort in ihrem Sinne an „Portraits – Abseits von Germany’s next Topmodel“ arbeiten. Mal vor, mal hinter der Kamera. Lieber surreal als banal (Anmeldung: 24 74 98 88, der Workshop ist kostenlos).

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