WAS TUN?
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■ 1./2. Januar. Zeughauskino, Unter den Linden 2

Achtung, Computer

Früher war nicht nur mehr Lametta, früher war auch mehr Zukunft. Zumindest suggerieren die Science-Fiction-Filme der 60er Jahre eine größere Lust an der Produktion von Zukunftsfantasien – selbst wenn diese von Angst zeugen, der Angst vor der Beherrschung durch Computer. Zwei Meisterwerke des Genres kann man gleich zu Jahresbeginn im Zeughauskino in Augenschein nehmen, „Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60“, 1965 von Jean-Luc Godard inszeniert (1. Januar um 20 Uhr), und „2001; A Space Odyssey“, 1968 von Stanley Kubrick entworfen (2. Januar um 20 Uhr).

■ 29. Dezember, 16 – 21 Uhr. Basso, Köpenicker Str. 187

E stands for Everyone

Die Arbeit Prelude in C von Julian Göthe ist ein Kalender für eine neue Zeitrechnung mit dreizehn Monaten. In der Tradition der Revolutionskalender schlägt er eine Neuordnung des Jahres vor – genau rechtzeitig, nachdem sich der vor einer Woche abgelaufene Mayakalender als unzuverlässig erwiesen hat, was die Zeitenwende angeht. Statt auf apokalyptischen Versprechen beruht der Kalender Göthes auf dem Text von Amanda Lears Song „Alphabet“ aus ihrem Debütalbum „I Am a Photograph“ von 1977. Darin steht „M“ – „naturally“– für „Me“, „N“ steht für „Never again“, und „F is full frontal and friends“. Die aufwendig gedruckte und gebundene Künstlerpublikation entstand in Zusammenarbeit mit Yusuf Etiman und wird als basso Edition herausgegeben. Zur Präsentation des Kalenders lädt der mittlerweile lange ruhende Raum basso ins Studio im zweiten OG ein.

■ Ab 4. Januar. Sophiensäle, Sophienstraße 18, Mitte

Revolution, atmend

Ohne Atem geht nichts – mit ihm beginnt Austausch, mit ihm beginnt die Kommunikation. Das wissen nicht nur Sänger und Tänzer. Trotzdem sind sie es, die den Atem zu Thema machen, zum Ausgangspunkt für Anpassung und Veränderung. Davon will das Tanzstück „One Revolution, Respiration“ erzählen, mit dem die dänische Choreografin und Sängerin Christine Borch die Tanztage Berlin am kommenden Freitag, 4. Januar, in den Sophiensälen eröffnet. Gleich nach ihr stürzt sich Antje Velsinger in die Forschung und fragt, wie man sich bewegt in einem unsteten, instabilen Raum, wie man sich bewegt, wenn alle Richtungen offen scheinen. Tanztage Berlin „strickt an der Tanzgeschichte von morgen“ verspricht das Programmheft und schlägt einen Vergleich mit der Freien Strick-Kunst vor: „Wozu das Ganze gut ist, bleibt zu diskutieren.“