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Archiv-Artikel

Tragfähige Perspektive muss her

Betr.: „Selbstverschuldete Unwissenheit?“, in taz bremen, 19.10.

Was steckt eigentlich hinter dem Kesseltreiben, das im Augenblick gegen unser Theater und seinen Intendanten veranstaltet wird? Da ist zum einen der Versuch vieler politisch Verantwortlicher, mit zum Teil martialischen Tönen abzulenken von dem, was sie aus den letzten Jahren zur finanziellen Situation des Theaters gewusst, beschlossen, unterlassen, verantwortet haben. Zum anderen erkennt man die mangelnde Bereitschaft oder Fähigkeit, endlich klar zu entscheiden, welchen Stellenwert eine lebendige kreative Kulturlandschaft und mitten drin ein erfolgreiches überregional anerkanntes Theater beim Weg unseres Landes aus einer finanziellen Krise wirklich haben soll. Was wird man diesem Gemeinwesen andernorts wohl an Innovationskraft und Initiative noch zutrauen, wenn es diese Potenziale verkümmern lässt? Ich setze sehr auf den entschiedenen Zugriff unseres designierten Bürgermeisters Jens Böhrnsen, der, selber Freund und Nutzer unseres Theaters, mit seiner sachlichen Art für Klarheit sorgen kann – in diesem Durcheinander von Verdächtigungen und Behauptungen dann zu einem Konzept verhelfen kann, das dem Theater und den darin engagiert Tätigen eine tragfähige Perspektive eröffnet.

Horst von Hassel, Bremen