STASIAKTEN: Wieder mehr Anträge auf Akteneinsicht

BERLIN | Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR steigt das Interesse an den Akten der früheren Staatssicherheit wieder. Wie die Stasiunterlagenbehörde am Freitag in Berlin mitteilte, gingen 2012 mehr als 88.231 Anträge auf persönliche Aktenansicht ein. Das waren 7.620 mehr als im Vorjahr.

Seit 1992 wurden nach Angaben der Behörde insgesamt rund 6,8 Millionen Anträge auf Akteneinsicht gestellt; 2,9 Millionen davon bezogen sich auf persönliche Akteneinsicht.

Besonders umfangreiche Recherchen zum Wirken der Stasi gab es unter anderem zu den Themen Freikauf von DDR-Häftlingen, ehemalige NSDAP-Mitglieder in der Bundesrepublik und zum Bernsteinzimmer, einem kostbaren, mit Bernsteinelementen ausgekleideten Raum aus dem 18. Jahrhundert, der seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verschwunden ist.

Gestiegen ist auch die Zahl der Stasiüberprüfungen von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes. Diese Möglichkeit war Ende vergangenen Jahres kurz vor ihrem Auslaufen um noch einmal acht Jahre bis Ende 2019 verlängert worden. (afp)