: Einigung zwischen Petri und Kastendiek
Bremen investiert 13 Millionen Euro, um einen „Entdeckerpark“ und eine Ausstellungshalle zu bauen. Petri betreibt sie
Bremen taz ■ „Ich bin erleichtert“, meinte Universum-Betreiber Carlo Petri gestern vormittag. In langen Verhandlungen hatte er sich mit Wirtschaftssenator Kastendiek (CDU) auf den weiteren Ausbau der Touristen-Attraktion geeinigt: die Stadt investiert 13 Millionen Euro, Petri unterschrieb im Gegenzug einen 15-Jahres-Vertrag für das erweiterte Universum.
Nicht ein „Visionarum“ als Zweit-Attraktion soll neben dem Universum entstehen, sondern eine „Außenanlage“ mit Café, einem 25 Meter hohen “Turm der Lüfte“ und einer „Mondspringer-Anlage“, um auch bei schönem Wetter für Besucher verlockend zu sein. Dazu kommt ein 9.000 Quadratmeter großer Raum für Sonderausstellungen. Die erste davon soll sich 2007 dem Thema „Zukunft“ widmen, also so etwas wie Visionarum. Gleichzeitig will Petri die 4.000 Quadratmeter der bisherigen Ausstellungsfläche im Universum neu ordnen, insbesondere Platz für „forschendes Lernen“ –Projekte von Schüler- und Kitagruppen – schaffen.
Das Universum hat in den fünf Jahren seines Bestehens 2,44 Millionen Besucher gehabt und „rentabel und zuschussfrei“ gearbeitet, betont Petri. Das betrifft jedenfalls den laufenden Betrieb – die Immobilie könne bei keinem der Science-Parks weltweit durch die Einnahmen gedeckt werden, erklärt er. Die 215.000 Euro Pacht im Jahr, die er seit dem Jahr 2010 zahlt, deckt aber alle Grundstücks- und Unterhaltungskosten für die Immobilie, die die Stadt für rund zwei Millionen Euro der „Stiftung Universum GmbH“ abkaufen soll.
Um ein kompliziertes EU-Ausschreibungs-Verfahren zu vermeiden, hatte damals die Stadt das Gebäude nicht direkt finanziert, sondern über die Stiftung. Der zweite “Stifter“ war Bauherr Zech mit einem Kredit, den die Stadt nun ablösen soll. Aus dem Geld des Stifters waren auch 500.000 Euro direkt für die „Pre-Opening“-Phase an Petri geflossen. Die Investitionen für die Erweiterungen und den Busparkplatz trägt nun direkt die Stadt.
Wie hoch die Pacht für das Gesamtgelände steigen wird, wollten die Vertragspartner gestern nicht offen legen. Es dürften um die 300.000 Euro ab dem Jahr 2007 sein. Im Baujahr 2006 bekommt Petri die Hälfte der bisherigen Pachtsumme erlassen.
kawe