Uni-TÜV entrümpelt Bachelor

STUDIUM Künftig weniger Prüfungen, Studierlast wird kontrolliert

BERLIN taz | Kultusminister und Uni-Präsidenten haben Konsequenzen aus der Bachelor-Krise gezogen. Künftig soll es weniger Prüfungen in dem verschulten Studium geben. Zudem wird zehn Jahre nach Beginn seiner Einführung regelmäßig geprüft, ob der Bachelor für Studenten überhaupt studierbar ist. Das erfuhr die taz am Dienstag aus der Sitzung des Akkreditierungsrates, die bis Redaktionsschluss andauerte. Der Rat, in dem Staatssekretäre und Professoren sitzen, wird von Kultusministern und Hochschulrektoren eingesetzt.

Der ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hält die Maßnahmen des Hochschul-TÜVs für unzureichend. Der Akkreditierungsrat, der für die Zulassung von neuen Studiengängen zuständig ist, sei „Teil des Problems. Er wird sicher nicht Teil der Lösung werden.“ Nida-Rümelin bezeichnete ihn als verfassungswidrig: Die Befugnisse von Akkreditierungsrat und Akkreditierungsagenturen seien „unvereinbar mit der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantierten Freiheit von Forschung und Lehre“, sagte er der taz.

Die Verbesserung des Bachelorstudiums erhofft sich der Akkreditierungsrat davon, nur noch eine Prüfung je größerer Studieneinheit zuzulassen. Dies gilt nur für Studiengänge, die neu zugelassen werden, nicht für die aktuelle Prüfungslast der heutigen Studenten. CIF

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