: Prost, Kollege!
DEUTSCHER REPORTERPREIS Viel Wein, kaum Überraschungen
„Bleiben Sie recht lange und trinken Sie ganz viel“, waren die letzten Worte von Ariel Hauptmeier (Geo) bei der ersten Verleihung des vom Reporter-Forum ausgelobten Deutschen Reporterpreises am Montag in Berlin. Und schon zur Begrüßung hatte Cordt Schnibben (Spiegel) auf einen Abend „Journalismus pur“ eingestimmt: „Trinken und Reden.“
Es wurde also ein betont geselliger Abend, mit Toasts wie auf einer Familienfeier, damit die Gäste das Trinken auch ja nicht vergessen. Doch genauso berechenbar wie die Streitpunkte bei Omas 80. waren leider auch die Preisträger: „Der Bankraub“, ein Spiegel-30-Seiter zur Finanzkrise, wurde zum „Text des Jahres“ gekürt (neben „Kapitalismus – Wir können auch anders“ von Wolfgang Uchatius). Dessen Zeit-Kollegin Sabine Rückert hatte die „Beste Reportage“ abgeliefert: „Todfreunde“. Überraschungen boten nur die „Beste Lokalreportage“ von Antje Windmann, „Die Frau am Fenster“ (Hamburger Abendblatt), und Matthias Eberls „Beste Webreportage“ „Außen Puff, innen die Hölle“, die sueddeutsche.de leider nur gekürzt veröffentlicht hat, weil auch Toilettensex drin vorkommt. DENK