NACH FRAUENFEINDLICHEN ÄUSSERUNGEN DES ZOODIREKTORS
: Jetzt wird zurückgebissen: Zoo bekommt Gleichstellungsbeauftragte

Der Direktor des Zoo- und Tierparks, Bernhard Blaszkiewitz, hat sich am Dienstag schriftlich bei seinen Mitarbeiterinnen entschuldigt. Er war wegen als frauenfeindlich aufgefasster Äußerungen massiv in die Kritik geraten. Als weitere Konsequenz hat der Aufsichtsrat des Zoos am Montagabend bei einer Sondersitzung beschlossen, dass Zoo und Tierpark eine Gleichstellungsbeauftragte bekommen. Außerdem werde eine Anwaltskanzlei beauftragt, „die vorgetragenen Punkte einer juristischen Würdigung zu unterziehen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Frank Bruckmann. Den Grünen und der Tierschutzorganisation Peta genügt das nicht. Beide forderten am Dienstag erneut Blaszkiewitz’ Abberufung.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Zoodirektor in der Kritik steht. Aktuell geht es darum, dass er eine Abkürzung, die in der Zoologie für Tiere verwendet wird, auch bei Mitarbeiterinnen angewendet hat. Die Formel 0,1 steht für Weibchen– 1,0 bedeutet Männchen. Auf einer internen Aufgabenliste mit Nachnamen hatte Blaszkiewitz alle Namen weiblicher Beschäftigter mit einem 0,1 gekennzeichnet.

Für öffentlichen Unmut gesorgt hatten auch seine Äußerungen auf einer Betriebsversammlung. Ungläubige Menschen hätten keinen Anspruch auf Weihnachtsgeld, soll er dort gesagt haben. Selbstverständlich würden alle Mitarbeiter eine im Tarifvertrag vereinbarte Sondervergütung bekommen, erklärte Blaszkiewitz nun. Sollte ein falscher Eindruck entstanden sein, bedauere er das. Die Abkürzungen 0,1 und 1,0 werde er nicht mehr für Menschen verwenden. Dass Zoo und Tierpark eine Gleichstellungbeauftragte bekämen, sei gut. Sein Vertrag läuft bis Juni 2014. „Ich sehe mich nicht als Zoodirektor auf Abruf“, sagte er. PLU