piwik no script img

Archiv-Artikel

Zündel-Prozess geht weiter

MANNHEIM dpa ■ Der Prozess gegen den Rechtsextremisten Ernst Zündel wird heute in Mannheim fortgesetzt. Das Landgericht wird am zweiten Verhandlungstag über einen Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen den Vorsitzenden Richter Ulrich Meinerzhagen entscheiden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 66-jährigen Zündel vor, im Internet und in schriftlichen Publikationen den Völkermord der Nationalsozialisten an den Juden systematisch geleugnet und verharmlost zu haben. Zum Prozessauftakt hatte das Gericht den ehemaligen NPD-Anwalt Horst Mahler, den Pflichtverteidigerin Sybille Stolz als „Assistenten“ eingeführt hatte, von der Verteidigung ausgeschlossen. Zur Begründung hieß es, gegen Mahler bestehe ein Berufsverbot. Sein Mitwirken im Prozess sei daher strafbar. Zur Verlesung der Anklage gegen Zündel wegen Volksverhetzung war es am ersten Verhandlungstag gar nicht erst gekommen. Der Holocaust-Leugner war 1958 nach Kanada ausgewandert. Er wurde in diesem Frühjahr nach Deutschland abgeschoben, nachdem ein kanadisches Gericht seine Internet-Homepage für verfassungswidrig erklärt hatte.