: Einblick (468)
Nadine Zeidler, Galeristin
■ Ein sperriger Name muss nicht hinderlich sein für ein Unternehmen, das auch sperrige Kunst vertritt. Ein schräger Ort auch nicht. Nadine Zeidler (geboren 1979 in Starnberg) hat sich mit der Galerie Kraupa-Tuskany Zeidler im vierten Stock des Hochhauses des Berliner Verlags am Alexanderplatz eingenistet und arbeitet mit Künstlern wie Florian Auer, Aids-3D, Sture Johannesson, Katja Novitskova, Slavs and Tatars.
Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Die Keramiken, Sarkophage und Statuen der Tiergottheiten in der Ägyptischen Sammlung des Neuen Museums. Die physische Präsenz der Artefakte und die ästhetische Formensprache der Zeichen kommunizieren auch jenseits ihrer soziokulturellen Bedeutung. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Wenn das in Berlin lebende Künstlerduo Aids-3D auflegt, dann ist eine durchtanzte Nacht garantiert. „Desert Strike“ heißt die neue EP der in Dakar geborenen und in Kuwait aufgewachsenen Künstlerin Fatima Al Quadiri. Ihre Platte ist nach dem Computerspiel „Desert Strike: Return to the Golf“ benannt und verhandelt die persönlichen Erinnerungen der Künstlerin an die Annexion Kuwaits durch den Irak. Ihr nächstes Berlinkonzert sollte man nicht verpassen. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? David Joselit: „After Art“. Sophia Al-Maria: „The Girl Who Fell to Earth“. Und die neue Trendprognose „The K-Hole Brand Anxiety Matrix“ einer Gruppe von fünf New Yorker Künstlern und Schriftstellern, die die Beziehungen zwischen gesellschaftlichen Ängsten, Konsumgütern und Markenidentität untersucht und als PDF-Dateien publiziert hat. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Mein neues Deo.