: Das Dritte Reich – Volksstaat oder Weltanschauungsdiktatur?
Mit seinem Buch „Hitlers Volksstaat“ sorgte Götz Aly auch in dieser Zeitung für eine heftige Debatte. Als eine Art Wohlfühl-Diktatur beschrieb der Historiker darin das nationalsozialistische Deutschland. Seine aufs Allerknappste zusammengefasste These: dass die Zustimmung im Dritten Reich durch massenhafte Zufriedenheit organisiert wurde, erkauft durch allerlei Gratifikationen. So hätten vor allem die einfachen Volksgenossen sozial von Hitlers Herrschaft und seinen Kriegen profitiert, und selbst die nationalsozialistische Vernichtungspolitik sei weniger mit rassistischen Ressentiments zu erklären. Keine große Wirkkraft also von Blut und Boden mit angeschlossenem Mutterkreuz, dem ganzen nationalsozialistischen Ideologieapparat. Was Ernst Piper doch ein wenig anders sieht. Gerade hat der Historiker sein Buch „Alfred Rosenberg – Hitlers Chefideologe“ vorgelegt, in dem er den maßgeblichen Beitrag des völkischen Denkers und Autors des „Mythus des 20. Jahrhunderts“ für die ideologische Formierung des NS-Staates konturiert. Bei Dussmann diskutieren Aly und Piper heute über ihre unterschiedlichen Erklärungsansätze: „Das Dritte Reich – Volksstaat oder Weltanschauungsdiktatur?“ TM