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Archiv-Artikel

galerienspiegel

Von PS

Tine Bay Lührssen – „Hier in der Nähe“: Tastende, teils abstruse Spiele mit dem Raum betreibt die Künstlerin, deren Video – eigens für KX gefertigt – eine höchst bizarre Interaktion zwischen einem spontan ausgerollten Teppich und einem darauf sich bildenden Tier beschreibt.

Eröffnung: Do, 17.11., 19 Uhr, KX, Mexikoring 9a (City Nord). Do+Fr 16–20, Sa+So 14–18 Uhr; bis 11.12

Einzugsformalitäten: „14 Dioptrin – Kunst und Kollateralwaren“ nennt sich eine aus der Pony Bar hervorgegangene Galerie, die sich der Präsentation junger künstlerischer Positionen verschreibt: Michael Conrads, Jeanette Fabis, Volker Hueller, Yvonne Lange, Susanne Luptovits, Moki, Maria und Natalia Petschatnikov, Natascha Töpp und Annika Unterburg widmen sich in Foto, Zeichnung, Video und Installation im Wesentlichen formalen Fragen, indem sie Methoden und Stilmittel des genutzten Mediums mehrfach brechen und zugleich vor der Deutungslust des Betrachters flüchten.

Eröffnung: Do, 17.11., 19 Uhr, 14 Dioptrin, Schlüterstr. 14; Mi–Fr 12–19, Sa 12–15 Uhr; bis 6.1.2006

Michel Majerus – demand the best, don‘t accept excuses: Mit Zitaten aus Pop Art, Comic und Insignien omnipräsenter Werbung hat der 2002 mit 35 Jahren verstorbene luxemburgische Künstler Michel Majerus seine riesigen Leinwände gespickt, die eindrucksvoll von dem zeugen, was den aushäusigen Alltag bestimmt: der atemlosen Rasanz der Bilder und Anspielungen, die sich hart auf der Grenze zwischen Genuss und Überforderung bewegt. Während die Deichtorhallen erstmals fast alle Majerus‘schen Großformate zeigen, widmet sich die Hannoveraner Kestnergesellschaft parallel der Ikonographie des Künstlers.

Eröffnung: Do, 17.11., 19 Uhr, Deichtorhallen; Di–So 11–18 Uhr; bis 26.1.2006

Martina Schmidt/Peter Boué – Zones: Vom Kontrast und der stetigen Versuchung des Betrachters, das Unfassbare zu deuten, lebt die Kombination aus Schmidts Groß- und Boués Kleinformaten, deren Schnittpunkt das Thema „Landschaft“ ist: Boués Kreidestift-Arbeiten, die Techniken des 19. Jahrhunderts zitieren, treffen auf Schmidts fast geometrische Blätter, die wie Landschafts-Luftaufnahmen wirken, es aber mitnichten sind. Das Wahrnehmungsvakuum zwischen Groß- und Kleinformat, das einzig durch die Imagination des Betrachters zu füllen ist, schwebt also mit im Raum.

Fr–So 16–18 Uhr, Künstlerhaus Frise, Arnoldstr. 26–30; bis 4.12.

Ulrich Rückriem – Die Schatten der Steine: Darauf, dass Zeit und Raum Illusion sind, könnte man sich noch einigen. Aber sind auch die in die Galerie projizierten Graphit-Quader unecht, nur, die im Verhältnis eins zu eins auf Boden und Wände gestellt werden, sodass man bezüglich seiner eigenen Maßstäbe in Zweifel gerät? Fragen, die im Rahmen der Schau mit dem Untertitel „Die erste von 576 Varianten“ zu klären wären.

Di–Fr 12–18, Sa 12–15 Uhr, Galerie Sfeir-Semler, Admiralitätstr. 71; bis 15.1.2006

Bea Leppelmann – Licht und Linie: Auf dem schon von den Quantenphysikern beschrittenen Grat zwischen Linie und Welle wandelt die Künstlerin, die drahtene Skulpturen und Objekte schafft, die sich oft als fragiles Abbild alltäglicher Gegenstände erweisen, die so materiell, wie man immer glaubt, vermutlich gar nicht sind.

Do–Sa 19–21 Uhr; Projekthaus, Bahrenfelder Str. 322; bis 19.11. PS