: Yoga für Faule
„Heilsame Berührung mit uralten Wurzeln“: Thai-Massage will die Zirkulation in den Energiebahnen aktivieren
Die Kundin liegt bequem auf einer weichen Matte. Ein Bein hochgestreckt, der Oberschenkel des anderen wird sanft gegen den Bauch gedrückt. Alexandra Reuter massiert mit den Handballen die Oberschenkel-Außenseite. „Muskeln entspannen sich so, Gelenke werden bewegt, der Blut- und Lymphfluss angeregt“, erklärt die Bewegungstherapeutin den Effekt des Thai-Yoga.
Auch wenn der Name anderes vermuten lässt: Ursprünglich, sagt Reuter, wurde die jahrtausendealte Massagetechnik in Indien entwickelt, erst später kam sie nach Thailand, wo sie, modifiziert, auch heute noch praktiziert wird. „Nuad-Bo-Rarn“ heißt sie auch, was so viel heißt wie „Heilsame Berührung mit uralten Wurzeln“. Basis ist die Vorstellung des ayurvedischen Systems der 72.000 Nadis, der Energiebahnen, die den menschlichen Körper durchziehen. Thai-Yoga hat daraus zehn ausgewählt, auf denen wichtige Akupressurpunkte liegen.
„Die Zirkulation in den Energiebahnen wird durch die Massage aktiviert“, sagt Reuter, „so dass der Körper entspannt und vitalisiert wird.“ Verspannungen könnten so gelöst und Schmerzen gelindert werden. Thai-Yoga nütze beispielsweise bei Schlafstörung oder Verdauungsbeschwerden, „aber es arbeitet nicht für ein bestimmtes Ziel“, betont die Fachfrau, sondern befasse sich stets mit dem ganzen Körper.
Eine MasseurIn arbeitet – wie bei einer Akupressur – mit Daumen, Handballen, Ellbogen, Knien und Füßen. Wie bewegt, gedehnt und gedrückt wird, finden MasseurIn und BesucherIn gemeinsam heraus. „Jeder kann kommen“, sagt Reuter, „auch nicht so bewegliche Menschen.“ Dennoch ist ein so genannter „Wohlschmerz“ erwünscht: „Es ist keine Streichel- oder Knetmassage wie in der schwedischen Tradition.“ So werden die KundInnen auch stets bekleidet und ohne Öl massiert.
Thai-Yoga ist dasselbe wie Thai-Massage. Auch um nicht mit „Liebesdienst“-Anbieterinnen verwechselt zu werden, legt Reuter Wert auf das Attributt „Yoga“. Immerhin „vollführt der Körper bis zu 140 Yoga-Positionen ohne eigenes Zutun“, sagt sie. Und nennt die Massage auch „Yoga für Faule“. Christine Jähn
Weitere Infos unter www.conmotolounge.de. Einen Überblick über Anbieterinnen in Hamburg gibt www.alternare.de.