unterm strich
:

Sie sind doch des Kurzmelders liebstes Kind: die Personalien. Zuerst einmal wäre da die Kunsthistorikerin Christiane Lange, die die neue Leiterin der Münchner Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung wird. Die 41-jährige gebürtige Mainzerin tritt im März 2006 die Nachfolge von Johann Georg Prinz von Hohenzollern an. Als Kuratorin hat Lange seit fünf Jahren mehrere Ausstellungen in der Kunsthalle betreut, darunter Retrospektiven zu den Werken von Otto Mueller und Ernst Wilhelm Nay. Die zweite Personalie beschäftigt sich mit der spanischen Sopranistin Montserrat Caballé. Diese hat Spekulationen über einen Rückzug aus der Opernwelt zurückgewiesen. „Ich habe Verträge bis 2008 und fühle mich fantastisch“, sagte die 72-Jährige bei der Vorstellung einer CD mit alten andalusischen Liedern in Madrid. So seien in der Saison 2007/08 Auftritte in Wien, New York und London geplant. Einzelheiten wollte sie nicht verraten. Caballé hat immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt. Angesichts einer mehrmonatigen Zwangspause in diesem Sommer war über ein Ende ihrer Karriere spekuliert worden. Die aus Barcelona stammende Künstlerin gilt neben Maria Callas als eine der größten Opernsängerinnen aller Zeiten.

Schließlich zwei Personalien, die mit ebenfalls beliebten Literaturpreisen zusammenhängen: Die Stadt Braunschweig hat am Freitag Christa-Maria Zimmermann mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis geehrt. Die Düsseldorfer Autorin erhielt die mit 6.500 Euro dotierte Jugendliteratur-Auszeichnung für ihr Buch „Hundert Tage bis Lhasa“. Der Roman schildert die Reise einer 13-jährigen Französin nach Tibet. Er basiert auf den Erlebnissen von Alexandra David-Néel, die 1926 als erste Europäerin das Land besuchte. Der 1947 gestiftete Gerstäcker-Preis ist die älteste deutsche Auszeichnung für Jugendliteratur. Er wird alle zwei Jahre vergeben und soll an den Braunschweiger Abenteurer und Reiseschriftsteller Friedrich Gerstäcker (1816–1872) erinnern.

Und um es mit den Schwestern zu sagen, the first, the last and always: Der Berliner Dichter Jan Wagner ist am Freitag für seinen zweiten Gedichtband „Guerickes Sperling“ mit dem mit 13.000 Euro dotierten Ernst-Meister-Preis 2005 der Stadt Hagen geehrt worden. Neben dem Hauptpreis gab es zwei weitere Preise, dotiert mit jeweils 2.250 Euro. Der Westfälische Förderpreis geht an den Dichter (und taz-Autor!) Nicolai Kobus für dessen „Seufzerkalendarium“. Den allgemeinen Förderpreis erhält der Züricher Lyriker Andreas Münzner für seinen Gedichtband „Die Ordnung des Schnees“ und den Essay „Zärtlichgroß und austariert“.