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Archiv-Artikel

Stadtwerkstatt ja, Geld vielleicht

Das Konzept zur Stadtwerkstatt wird der Senat Ende November „zur Kenntnis nehmen“. Ob es dafür Geld gibt, soll aber immer noch nicht verraten – und entschieden – werden

Von grä

Bremen taz ■ Die Senatsvorlage formuliert es ganz zuversichtlich: „A. Problem“ heißt es da und dann wird noch einmal aufgeführt, dass der Senat im Mai dieses Jahres Martin Heller den Auftrag erteilt hat, ein Konzept zur Stadtwerkstatt, dem Nachfolgeprojekt der gescheiterten Kulturhauptstadt-Bewerbung, vorzulegen. Unter „B. Lösung“ erfährt man dann in groben Zügen, was in dem Konzept steht, dass das Projekt „ein Instrument der Kulturförderung“ sei. Geld soll nicht beschlossen werden: Der finanzielle Rahmen soll „im Zusammenhang mit den Haushaltsberatungen festgelegt“ werden.

Eine solche Trennung von inhaltlichen und finanziellen Aspekten ist ungewöhnlich und zumindest nach Ansicht der SPD-Kultursprecherin Carmen Emigholz eine „Strategie, wo man sich selbst um die Entscheidung drückt“ – und „das Projekt kaputt macht“. Man selbst ist in diesem Fall Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU). Da die Verhandlungen über die Investitions-Mittel, mit denen das Projekt finanziert werden könnte, noch laufen, ist der jetzige Zeitpunkt für einen solchen Senatsvorstoß Emigholz zufolge fatal. Angesichts des beträchtlichen Theaterdefizits ist das Klima für weitere Ausgaben im Kulturbereich, die über den Erhalt der bestehenden Institutionen hinausgehen, äußerst ungünstig.

Sowohl Emigholz als auch die Autoren des Konzepts möchten eine solche Konkurrenz vermeiden. „Wir haben immer gesagt, dass dafür zusätzliche Mittel notwendig sind“, sagt Jens-Joost Krüger, einer der Mitautoren.

Im Kulturressort gibt man sich überrascht von solchen Befürchtungen. Erst nach den Beratungen im Senat und anschließend in der Kulturdeputation könne man gucken, „wo und in welcher Höhe Töpfe“ dafür zu finden seien. grä