Kein Fairplay

Ein-Euro-Kräfte sollen Arbeitsplatzabbau bei Platzwarten auffangen. GAL warnt vor Verdrängung regulärer Jobs

Die festen Arbeitsstellen der Platzwarte für Hamburgs Vereinssportplätze drohen durch Ein-Euro-Jobs ersetzt zu werden. Davor warnt die GAL-Fraktion. Alarmiert ist die grüne Opposition durch eine Äußerung des Ehrenpräsidenten des Hamburger Sportbundes (HSB), Friedel Gütt.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Bildungsbehörde und des HSB am 10. November hatte Gütt gesagt, dass die Pflege der Plätze in Verantwortung der Vereine durch Ein-Euro-Jobber erledigt werden könne. Zuvor hatten der HSB und die Behörde eine Vereinbarung zur Sportförderung präsentiert, die vorsieht, dass der organisierte Sport bis 2010 rund zwölf Millionen Euro einspart. Ein Großteil der Summe soll durch die Übernahme von Sportplätzen seitens der Vereine erbracht werden.

Der Senat verpflichtet sich im Gegenzug, bis 2008 ein Drittel des bezirklichen Platzwartpersonals abzubauen – etwa 80 Stellen. Werde der Abbau durch Ein-Euro-Jobs kompensiert, liefe das aus Sicht der GAL auf eine Sanierung des städtischen Haushaltes durch die vom Bund bezahlten Arbeitsmarktprogramme hinaus. Schon jetzt schicke die Arge viele Arbeitslose gegen einen Euro die Stunde in Grünanlagen der Bezirke, wo sie in den Vorjahren gerissene Personallücken schlössen. „Der Senat verliert seine letzte arbeitsmarktpolitische Glaubwürdigkeit, wenn er selbst das Prinzip aufweicht, dass Ein-Euro-Jobs keine regulären Jobs ersetzen dürfen“, sagt GALierin Gudrun Köncke.

Mit einer kleinen Senats-Anfrage will sie nun Details über die Zukunft der Platzwarte erfahren und fordert zugleich Angaben darüber ein, wie viele Stellen für den Grünbereich in den Bezirken seit 2001 abgebaut und wie viele Ein-Euro-Kräfte dort bis heute eingesetzt wurden. wei