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Archiv-Artikel

Meditieren vor dem Insel-Playback

Videokunst-Förderpreis Bremen in der Weserburg verliehen. Arbeiten vermitteln Entspannendes und Nachdenkliches

Von josi

bremen taz ■ Ein erst monoton eindringliches Brummen erfüllt den Raum. Auf einer Wand wird eine Inselküste aus der Vogelperspektive gezeigt. Blau-türkises Meer, goldener Strand, dahinter grüne Hügel. Doch was hat das Brummen mit der idyllischen Insel zu tun? Ein Synthesizer verwandelt die Buchten in akustische Signale, je nach Formation der Küste verändert sich der Ton.

Katarina Matiasek hatte die Idee zu diesem Konzept und erhält dafür den Videokunst Förderpreis Bremen. Die 5.000 Euro Preisgeld teilt sie sich mit der Berlinerin Michaela Schweiger. Sie überzeugte die dreiköpfige Jury mit ihrem 23-minütigen Film „Zurück in die Stadt von morgen“. Projiziert auf eine Leinwand an einem begehbaren Holzgerüst sieht der Betrachter in einem Spielfilm, was sich im Hansaviertel in den Wohnungen und davor abspielt.

Den Förderpreis von 1.500 Euro bekommen Werner Kuhrmann und Cristian Meyer aus Bremen. Auf mehreren Fernsehbildschirmen zeigen sie selbstproduzierte, kleine Videos. Die Mischung aus Comic und fotografierten Objekten sieht aus wie ein Computerspiel, und daher stammt auch die Idee. Die Figur trifft beim Autofahren und Herumrennen auf bekannte Comicfiguren. An der Wand neben den Fernsehern hängen ein paar Reihen mit Bilderrahmen, in denen Collagen stecken. Einige Figuren, Bilder oder Sprüche aus den Videos wiederholen sich in den „Kunstwerken“, die an der Wand kleben.

„Dies ist eher die lustige Ecke“, sagt Marikke Heinz-Hoek, Videokünstlerin und Kuratorin des Bremer Videokunst Förderpreises. Zuweilen kommen aber auch politische Sprüche darin vor. In „Zurück in die Stadt von morgen“ sind die gesellschaftlichen und sozialen Szenen des Alltags vorhanden. Das „Insel-Play-Back“ von Katarina Matiasek dagegen ist der „meditative Bereich“. josi