: Schnell ins Konzert!
Bekannt wurde Steve Wynn mit der Band Dream Syndicate, einer Keimzelle des Paisley Underground in Los Angeles und Wegbereitern des amerikanischen Indie-Rock. Nachdem die Band Ende der Achtziger zerbrach, erregte Wynn mit der Allstar-Band Gutterball Aufsehen und profilierte sich mit zahlreichen Solo-Alben. Mit Chris Cacavas (einst Mitglied der Wüsten-Rocker Green On Red und u. a. gern gehörter Gast bei Dream Syndicate, Giant Sand und den Leaving Trains) verbindet ihn eine lange Freundschaft. Gemeinsam sind sie auf Tournee und werden solo und gemeinsam tief in die Musikgeschichte eintauchen. Könnte sehr schön werden am heutigen Samstagabend ab 20 Uhr im Lagerhaus.
Am Sonntag stehen wir etwas früher auf, um pünktlich um 17 Uhr in der Galerie Herold zu sein. Dort spielen Von Wegen auf der Finissage der Ausstellung „Verweigerung“ von Sarah Hillebrecht. Von Wegen gingen aus den Diametrics, ihrerseits Nachfolger der famosen Ilse Lau, hervor, zu Henning Bosse und Fokke stieß der aus Bremerhaven zurückgekehrte Christian Przygodda, mit dem Bosse einst bei Die Auch spielte. Für Przygodda zugleich eine Rückkehr zum Rock, den er für seine Hausmeister-Alben verlassen hatte.
Am Montag gehen wir zu Slash ins Pier 2 und haben – ehrlich gesagt – ein bisschen Bammel. Guns ’n’ Roses, das ist schließlich ein einigermaßen abgeschlossenes Kapitel, zumal nach den eher peinlichen Auftritten des Axl Rose, der sich den Namen unter den Nagel riss und nur noch Unfug veranstaltet. Natürlich lebt auch das Programm seines ehemaligen Gitarristen von Hits wie „Paradise City“, und die jeweiligen Sänger müssen sich an den Vorlagen messen lassen. Myles Kennedy, derzeit mit Slash auf Tour, ist zwar technisch versierter als Axl, dafür geht ihm das genialische Kaputt-Rotzige von Axl ab. Immerhin: Man wird ihn nicht dabei erwischen, wie er seine Fans verprügelt. Beginn: 20 Uhr.
Und dann sehen wir uns am Mittwoch bei The Schwarzenbach (21 Uhr, Kleines Haus), falls nicht schon ab 18 Uhr zum offenbar doch nicht „unendlichen“ Gespräch mit deren Vokalist Dietmar Dath. ANDREAS SCHNELL