AU soll über Habré richten

DAKAR ap ■ Elf Tage nach seiner Verhaftung ist der tschadische Expräsident Hissène Habré im Senegal am Samstag auf freien Fuß gesetzt worden. Einer Anweisung von Innenminister Ousmane Ngom zufolge soll der amtierende Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo, über das weitere Schicksal Habrés entscheiden. Habré war am 15. November im Senegal verhaftet worden. Belgien verlangt seine Auslieferung, weil er sich dort wegen Kriegsverbrechen verantworten soll. Ein Gericht in Dakar erklärte am Freitag jedoch, es verfüge nicht über die Kompetenz, über eine Auslieferung zu entscheiden, und setzte ihn auf freien Fuß. Am Samstag wurde Habré vorübergehend wieder festgenommen, nach einer Befragung aber von der Polizei zurück in seine Villa in Dakar gebracht, wie sein Anwalt El Hadj Diouf sagte. Wie sich die AU des Falls annehmen kann, ist unklar. Entsprechende AU-Gerichte gibt es nicht. Anwalt Diouf sagte, niemand verstehe die Anweisung des Innenministers. Auch ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sagte, die Anordnung der Regierung sei unklar.