WAS MACHT EIGENTLICH ... der Adventskalender? : Den Kiez attraktiv
„tür auf. einer raus. einer rein. nächster sein“, dichtete mal Ernst Jandl, hatte dabei aber eher den Warteraum beim Doktor vor Augen als einen Adventskalender. Durch dessen Türchen geht man ja auch nicht rein, da holt man nur was raus – Schokolade meist, traditionell aber auch Selbstgebackenes oder gar -gebasteltes. Einen Boom erlebte in den vergangenen Jahren die PR-trächtige Anwendung des Kalenderprinzips auf ganze Hausfassaden, wie aktuell die des Neuen Kranzler Ecks, wo vom 1. bis zum 24. Dezember Tag für Tag wattstarke Sterne angeknipst werden.
Einen urbanen Adventskalender der anderen Art haben sich die Geschäftsinhaber im Wrangelkiez zusammen mit dem dortigen Quartiermanagement ausgedacht: Die Türchen am virtuellen „Wrangelkiez-Adventskalender“ sind ihre Läden, Bars und Galerien. 24 Tage lang bietet jeweils einer oder eine den Kunden weihnachtlichen Rabatt. Los geht es mit Pärchenpreisen im Frisörsalon „Haarspree“, es folgen Preisnachlässe auf Filzpantoffeln, Köfteburger oder CDs. Sonntags birgt der Kalender nichtkommerzielle Überraschungen – ein Blaskonzert in der Liebfrauenkirche oder Drehorgelmusik in der türkischen Bäckerei.
Nur bei der letzten Tür hätten sich die OrganisatorInnen besser etwas Weihnachtlicheres einfallen lassen. „10 Prozent auf alle Lack- und Dispersionsfarben“ bei „Eser’s Raumausstattung“ – fürs Renovieren zwischen den Jahren? CLP FOTO: ARCHIV
Der gesamte Adventskalender kann unter www.quartiersmanagement-wrangelkiez.de heruntergeladen werden