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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist an Krebs erkrankt. Dies bestätigte er gestern dpa. Es gehe ihm „nicht sehr gut“, er habe aber keine Schmerzen, sagte Reich-Ranicki. Die Bild-Zeitung hatte zuvor über seine Krankheit berichtet. Der 92-Jährige wisse schon seit einiger Zeit von seiner Erkrankung. Er werde zu Hause betreut, müsse nicht ins Krankenhaus.

Der 1920 in Polen geborene Reich-Ranicki zählt zu den einflussreichsten Literaturkritikern im deutschsprachigen Raum. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er durch die Büchersendung „Das Literarische Quartett“ bekannt, die zwischen 1988 und 2001 mit großem Erfolg im ZDF lief. 1999 erschien seine Autobiografie „Mein Leben“, in der er auch über seine Zeit im Warschauer Ghetto berichtete. Dort hatte er 1942 seine Frau Teofila geheiratet. Ein Jahr später gelang ihnen die Flucht aus dem Ghetto, kurz vor der Ermordung aller Insassen.

Wer war’s? Wer ist schuld? Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, hat die Grünen wegen der Probleme beim Teilabriss der Berliner East Side Gallery kritisiert. Sie seien seit Jahren unsensibel mit dem Baurecht umgegangen, sagte Saleh am Montag im Inforadio des rbb. Laut dem Hochhausinvestor Maik Uwe Hinkel hat der Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain den Abriss gefordert. Das bestreitet Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne).

Die erstmalige Präsentation eines Auftragswerks des Leipziger Malers Neo Rauch hat in Chemnitz zu einem Besucheransturm geführt. Mehr 2.000 Menschen hätten am Samstagnachmittag das monumentale Gemälde einer stolze Justitia im Chemnitzer Ratsaal besichtigt, teilte die Stadtverwaltung mit.