Haben und Nichthaben

Das Geld. Verweilt ungern an einem Ort allein und ist lieber unterwegs, es wandert von Hand zu Hand und schaut sich um in der Welt, immer auf dem Sprung, und so eine Art Mitfahrzentrale für diese Reiselust ist die Börse, wo in der unruhigen Beweglichkeit des Geldes aus Haben schnell ein Nichthaben werden kann. Und umgekehrt. Diese spekulative Perspektive interessiert natürlich auch die Literatur, was Ulrike Vedder von der Humboldt-Universität am heutigen Dienstag im Museum für Kommunikation anhand von zwei Texten untersucht, die sich im Abstand von gut 200 Jahren mit den Geschäften der Börse und ihren Unwägbarkeiten beschäftigten: Joseph de la Vegas „Die Verwirrung der Verwirrungen“ (1688) und Emile Zolas „Das Geld“ (1891). Der Vortrag „Spekulieren und ruinieren. Die Börse als Siedepunkt von Geld und Literatur“ findet im Rahmen der bis 14. Februar dauernden Ausstellung „Die Sprache des Geldes“ statt. Der Eintritt ist frei. TM

■ „Spekulieren und ruinieren“: Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16. Dienstag, 5. Januar, 18.30 Uhr