Beschäftigung sinkt erstmals seit vier Jahren

BERLIN rtr | Die schwere Krise in der Industrie hat im vergangenen Jahr zum ersten Beschäftigungsabbau seit 2005 geführt. Im Durchschnitt gingen 40,24 Millionen Menschen in Deutschland einer Arbeit nach – 37.000 oder 0,1 Prozent weniger als im Rekordjahr 2008. Der Rückgang geht allein auf das Konto der Industrie, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Bei den Dienstleistern, in der Baubranche sowie in der Land- und Forstwirtschaft entstanden dagegen Jobs.

„Der Beschäftigungsrückgang wird in diesem Jahr größer ausfallen“, sagte der Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Joachim Scheide. Er rechnet mit einem Rückgang um 600.000 auf dann noch rund 39,6 Millionen Beschäftigte. „Die Unternehmen können sich die teure Kurzarbeit nicht ewig leisten“, sagte Scheide. „Der Aufschwung fällt nicht stark genug aus, um die Beschäftigung stabil halten zu können.“ In der Industrie droht nach einer Prognose des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) der Wegfall von weiteren 300.000 Stellen.