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Archiv-Artikel

Einblick (123)

Renate Wiedemann, Bildhauerin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Renate Wiedemann: Die Fraktale IV im „Palast“. Einige Arbeiten, die darin zu sehen waren, haben bei mir einen Kloß im Hals und einen Schauer auf der Haut verursacht. Das hatte nicht nur mit dem entkernten, gerippeähnlichen Bau, dem die Ausstellungsthematik „Tod“ auf den Leib geschrieben schien, zu tun. Die Spannung steigerte sich, auch wegen der Vielzahl der unterschiedlichen Positionen, zum 3. Stock hin fast bis zum Zerreißen. Sehr böse ironisch die Jagdszene auf drei Projektionsflächen, poetisch schaurig der Film eines in einem Fluss Treibenden auf einem Monitor in einer Hütte und absolut traurig und beschämend die Aufzählung der Völkermorde.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen?Das Haus der Kulturen der Welt, weil ich die Mischung aus Ausstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen, die zusammen ein bestimmtes Thema oder ein Land beleuchten, sehr mag. Dazu die wuselige, gleichzeitig gemütliche Atmosphäre.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?Ich lese gerne das Mare-Magazin, da ich mich dem Wasser und dem Meer verschrieben habe und ich die Geschichten informativ wie spannend finde. Momentan lache ich herzlich über Herrn „Pnin“ von Vladimir Nabokov.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude?Der Jahreszeit entsprechend eigentlich mein Bett und die Produkte meiner Küche. Dazu höre ich gerne die „Lassie Singers“, z. B. „Stadt Land Verbrechen“, weil man dabei nicht aufhören kann zu schmunzeln.