Krisenbewältigung

Tagung von Klinikum Ost und Blauer Karawanserei stellt Hilfsangebote für Krisensituationen vor

Bremen taz ■ Die Psychiatrie war lange Zeit der einzige Ausstiegsort für Menschen, die sich von einer Lebenskrise überwältigt fühlten. Seit etwa einem Jahr ist das in Bremen anders. Die Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste (GAPSY) bietet „Rückzugsräume“ in einer ehemaligen Fabriketage im Bremer Westen an. Hier ist nervenärztliche Betreuung gewährleistet, ohne dass die Hilfesuchenden ins Krankenhaus müssen. „Das Projekt trägt dazu bei, Menschen in psychischen Krisen nicht aus dem normalen Leben auszuschließen“, sagt Michael Heinze, Chefarzt am Klinikum Bremen-Ost.

Bei der Tagung „Krisen geben Anlass zu verändertem Handeln“, die Heinze gemeinsam mit der Blauen Karawane organisiert hat, werden das Projekt und andere Hilfsangebote vorgestellt. Am Samstag von 9 bis 14 Uhr sollen in der Blauen Karawanserei im Speicher XI Therapeuten und Betroffene zu Wort kommen. Rainer Iwersen, Mitbegründer der Shakespeare Company, liest aus dem Tagebuch-Roman „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ von Rainer Maria Rilke und dem autobiografischen Buch „Depressionen“ von Caroline Muhr. Interessierte, Betroffene und Fachleute sind zum Mitdiskutieren eingeladen. abe