: Zwölf goldene Wintertipps
Wie komme ich am besten durch die dunkle, kalte und depressive Jahreszeit
1. Dunkelheit
Kaum wird’s Morgen, ist es auch schon wieder Abend. Nicht wenige stören sich an den kurzen Wintertagen mehr als an den frostigen Nächten. Abhilfe verspricht die moderne Nukleartechnologie. Zünden Sie rund 10.000 Wasserstoffbomben in Höhe des Äquators. So wird die Polachse des Planeten aufgerichtet, und die ganze Welt kommt in den Genuss von gleichbleibend hellen Zwölfstundentagen und -nächten. Keineswegs unerwünschte Nebenwirkung: Die Kaffeebohnen in Ghana oder Guatemala wachsen zur Größe von Wassermelonen heran. Das senkt die Preise, und man sitzt im Januar abends noch lieber vorm Bistro!
2. Kleidung
Haben Sie auch genug davon, dass Väterchen Frost Ihnen jedes Mal in die Hose beißt, sobald Sie das Haus verlassen? Kein Problem: Einfach wärmer anziehen!
3. Naturpelz
Der Braunbär in den Karpaten, das Murmeltier in den Hochalpen, ja sogar das Eichhörnchen im Baum vorm Haus überstehen den ärgsten Frost ohne Probleme. Seit langem rätseln Forscher in aller Welt, wie diese Tiere dem Winter so erfolgreich trotzen. Nun haben amerikanische Wissenschaftler das Geheimnis unserer vierbeinigen Verwandten gelüftet: Sie tragen Pelze aus Naturhaar! Das hat bei Tierschützern wilde Proteste ausgelöst. Sie empfehlen brachiale Abstrafung der scheinbar so unschuldigen Missetäter. Dabei können Sie mithelfen – und nicht nur ihrem Umweltgewissen, sondern auch sich selbst was Gutes tun. Denn schon eine einzige Kappe aus unverdünntem Eichhörnchenfell senkt das Gripperisiko um mindestens 30 Prozent. Dazu benötigen Sie nur eine gute Flinte und knapp 20 der tückischen Nager. Toller Nebeneffekt: Spätestens im Frühling lassen sich aus der Mütze schöne Pinsel basteln!
4. Heizung
Die Gaspreise schießen in astronomische Höhen, beim Öl ist’s auch nicht besser, und die E-Heizung fällt nach dem kleinsten Schneesturm aus (Ochtrup/Münsterland!). Wie kriegt man da die Wohnung schön mollig? Leichte Lösung: Ab August nicht mehr lüften! So bleibt die Sommerwärme in den vier Wänden, während der kalte Wind um den Schornstein streicht. Damit dieser clevere Spartrick funktioniert, darf jedoch die Haustür nicht mehr geöffnet werden. Legen Sie rechtzeitig Vorräte an!
5. Winterdiät
Gerade in kalten und dunklen Jahreszeiten nimmt man schnell ein paar Pfündchen zu. Ein Gegenrezept, das jeder ohne viel Mühe befolgen kann: Beim Schweine- oder Gänsebraten das Schwein bzw. die Gans weglassen. Der Geschmack bleibt erhalten – und die gute Figur ebenso. 6. Glühwein
Viele glauben, gegen Winterkälte und Winterdepression würde ein ordentliches Glas Glühwein helfen. Das ist leider vollkommen falsch. Es sollten wenigstens fünf Gläser sein. Nichts zu danken.
7. Weihnachtsmärkte
Fröhliche Gesichter, entzücktes Kinderlachen, leckere Bratwurst – all das bietet der Weihnachtsmarkt! Leider verhindert die sattsam bekannte bürokratische Überregulierung in deutschen Landen dieses herrliche Vergnügen noch an vielen Orten. Wenn Sie also von September bis August auch in Ihrer Tiefgarage einen heimeligen Weihnachtsmarkt genießen wollen, bleibt nur eins: FDP wählen! FDP – für ein Deutschland ohne Zwänge!
8. Adventskalender
Bitte daran denken: Die Türchen des Adventskalenders werden der Reihe nach geöffnet! Also erst die „1“, dann die „2“, dann die „3“ und so weiter. Wenn Sie sich an diese einfache Regel halten, werden Sie Heiligabend bestimmt nie wieder verpassen.
9. Sternsinger
Die können plärren und klingeln, wie sie lustig sind. Bei Ihnen jedenfalls bleibt die Haustür zu (siehe auch Tipp Nummer 4)!
10. Notdurft
Vielleicht das Schlimmste in der kalten Jahreszeit ist die Verrichtung der morgendlichen Notdurft. Die Klobrille presst sich wie ein Eisblock gegen die empfindlichsten Körperstellen – schlimm! Brrr! Aua! Unser Rat: Nicht immer nur jammern, sondern auch das Positive sehen! Ihnen wird schon was einfallen.
11. Glatteis
Wenn die Wege überfrieren, liegt man schnell auf der Nase. Das tut sehr weh, und die knausrige Versicherung zahlt auch nicht immer. Unser Rat: Lassen Sie Ihren Körper rechtzeitig rundum mit Silikon aufpolstern! Das dämpft den Sturzschock und wird sogar von der Krankenkasse bezahlt. Nachteil: Papierkrieg. Vorteil: Sie bekommen eine Bilderstrecke im Playboy. Oder im „Pschyrembel“.
12. Schnee
Jeden Morgen das Gleiche: Sie wollen mit dem Auto aus der Garage fahren, doch die Einfahrt ist zwei Klafter hoch mit Schnee verweht … Statt zu verzagen und vorm Europäischen Gerichtshof das Wetteramt zu verklagen, sollten Sie mal Folgendes versuchen. Lassen Sie den Motor Ihres Wagens im Leerlauf tuckern. Richten Sie den heißen Abgasstrahl direkt auf die Schneehalde. Innerhalb von nur acht bis zwölf Stunden ist die lästige „weiße Pracht“ weggeschmolzen! Sie bleiben inzwischen im Auto sitzen, hören Verkehrsfunk und amüsieren sich über all die Idioten, die ihr „Glück“ mit dem Bus versuchen. KAY SOKOLOWSKY