: Dank für Pinters offene Worte
Keinesfalls habe ich Harold Pinters Rede als „altbackene Philippika“ empfunden, wie Herr Knipphals meint. Auch wird daraus kaum eine Brandrede. Pinter hat die höchste Literaturauszeichnung dieser Welt erhalten und darf selbstverständlich die Gelegenheit nutzen, die Aufmerksamkeit der Welt auf seine wichtigsten Anliegen zu lenken: die Wahrheitssuche in der Kunst und die Rolle der USA in der Politik.
Dies ist ihm in seiner Rede gelungen, und ich danke ihm dafür, dass er solch offene Worte fand und sich für die Würde des Menschen, die er schon als verloren sieht, leidenschaftlich einsetzt. Und wo bitteschön, Herr Knipphals, ist denn angesichts von Guantánamo-Gulags, Folterflügen, mehr als 1.000 vollzogenen Hinrichtungen, mehr als 700 weltweiten US-amerikanischen Militärstützpunkten etc. etc. eigentlich die „helle“ Seite dieses Imperiums?
BURKHARD MICHAEL RIEDEL, Köln