: Nordpol: eine Frage der Ehre
Zwar steht erst der vierte Advent vor der Tür. Aber der Norden wartet schon – aufs Fußball-Derby. Sonntag empfängt Champions-Ligist Werder Bremen den Bundesliga-Überraschungszweiten Hamburger SV. Die taz fiebert mit.
Die üblichen Pöbeleien in den Fan-Foren haben sich gleichsam von selbst eingestellt. Stattdessen wird versucht, aus Statistiken der letzten 100 Jahre Bundesliga, dem Saisonverlauf und dem Kaffeesatz das einzig wahre Ergebnis des Derbys mittels komplexer logischer Schlussketten unwiderlegbar abzuleiten. Jene, die trotzdem ihre polemische Ader nicht unterdrücken können, prognostizieren, um die Gegenseite zu demütigen, ein 2:1 für Hamburg oder ein 4:1 für Bremen. Die Mehrheit jedoch geht von einem Remis aus, weil Werder heimstark, der HSV allerdings auswärts eine Macht, sein Sturm schwächlich, seine Verteidigung jedoch fast unbezwingbar, die Bremer Offensive hingegen top, die Abwehr aber flau ist. Vorzeichen, die allesamt auf Eines hindeuten: Das Aufregendste, was am Sonntag passieren kann, ist plötzlich einsetzender Schneefall. Nebst Spielabsage.