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Archiv-Artikel

DAS WETTER: DIE GRUNZENDE SAU

„Die grunzende Sau“ war die einzige Fußpilsschenke des gottverlassenen westfälischen Örtchens Nottuln, und hier trafen sich allabendlich die zahnlosen und einbeinigen Nottulner. Dann saßen sie schweigend beieinander, starrten griesgrämig in ihre Humpen und kratzten sich ganze Ackerschollen aus den Ohren. Ab und zu kam es vor, dass mal einer grunzte, aber das war eher die Ausnahme. Einmal – es war im Spätsommer des Jahres 1992 gegen 18 Uhr – da schien es, als würde der erste Fremdling in der Geschichte des Dorfes „Die grunzende Sau“ betreten. Es war dann aber doch nur der Dorfpfarrer, der ausnahmsweise um die Zeit noch nicht total betrunken war. Ein aufwühlendes Ereignis, über das die Nottulner noch heute erregt schweigen.