Rechter Zündel weiter in U-Haft

KARLSRUHE dpa ■ Der Holocaust-Leugner und Rechtsextremist Ernst Zündel bleibt in Untersuchungshaft. Das OLG Karlsruhe begründete dies gestern mit Fluchtgefahr. Der 66-Jährige ist seit dem 1. März inhaftiert. Er soll von Kanada und den USA aus zwischen Oktober 2000 und Februar 2003 über eine Internet-Homepage und andere Publikationen weltweit nazistische und antisemitische Propaganda betrieben und die Massentötung von Juden in Gaskammern geleugnet haben. Am 15. November war in Mannheim ein Prozess gegen Zündel geplatzt. Das Landgericht hatte das Verfahren wegen einer abgesetzten Pflichtverteidigerin auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Der 3. OLG-Strafsenat begründete die Haft auch mit dringendem Tatverdacht. Auf Grund des 34 Aktenbände füllenden Verfahrensstoffes brauche der neue Pflichtverteidiger Zeit, sich einzuarbeiten. Der Senat wies zugleich die Beschwerde des Angeklagten wegen der abgesetzten Pflichtverteidigerin zurück, die selbst zum Hass auf Juden aufgestachelt habe.