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Archiv-Artikel

Krankheit: Versagen

Verteidiger hält Mutter der verstorbenen Michelle für nicht schuldfähig: Gericht beauftragt Gutachter

Im Prozess um den Tod der kleinen Michelle aus Lohbrügge will das Landgericht die Schuldfähigkeit der Mutter von einem Psychologen überprüfen lassen. Die 28-Jährige leide an einer schweren krankhaften Störung und sei nicht in der Lage gewesen, ihr Unrecht einzusehen, sagte der Verteidiger gestern. Ihre Schuldfähigkeit sei zumindest erheblich eingeschränkt.

Michelles Eltern sind der fahrlässigen Tötung angeklagt. Das zweieinhalbjährige Mädchen war Anfang Juli 2004 daheim an einem Hirnödem gestorben, weil die Eltern keine ärztliche Hilfe geholt hatten. Die Anklage wirft ihnen auch vor, Michelles fünf Geschwister vernachlässigt zu haben. Die Eltern hatten laut einem Gutachten die Kinder körperlich und seelisch vollkommen verkümmern lassen.

Vorige Woche hatte eine Psychologin der Mutter eine Persönlichkeitsstörung attestiert, ihr Verhalten aber nicht als krankhaft bezeichnet. lno