INFEKTIONEN : Malariaerreger infiziert Gorillas
WASHINGTON | Der Erreger der gefährlichsten Malariavariante beim Menschen, Malaria tropica, ist überraschend auch bei Gorillas nachgewiesen worden. Forscher aus Frankreich und den USA fanden zudem zwei bislang unbekannte Formen der Malariaparasiten bei den Tieren aus Afrika. Unklar sei noch, ob sich die Gorillas bei Menschen oder anderen Primaten angesteckt hätten und wie stark die Tiere erkrankt seien, schreiben die Wissenschaftler in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Dennoch müsse künftig bei der Bekämpfung der von Mücken übertragenen Infektion daran gedacht werden, dass auch Menschenaffen die Erreger in sich tragen können. Die Malaria tropica wird durch den Parasiten Plasmodium falciparum ausgelöst. Weltweit erkranken nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation rund 500 Millionen Menschen jährlich, mehr als 2 Millionen Menschen sterben daran. Die Wissenschaftler untersuchten mittels Genanalysen Fäkalien und Blut von wilden und in Gefangenschaft lebenden Tieren. Darunter waren Stuhlproben von 125 Schimpansen und 84 Gorillas aus Kamerun sowie Blutproben von drei Gorillas aus Gabun. (dpa)